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Literatur
28.01.2019

Reiners, Hartmut 2019 Mythen der Gesundheitspolitik

Hogrefe, Göttingen

Mit suggestiven Bildern wie der Kostenexplosion soll den Bürgern vermittelt werden, dass sie für ihre Gesundheit immer mehr bezahlen müssen, weil die Zahl älterer und damit pflegebedürftiger Menschen steige, der medizinische Fortschritt seinen Preis habe und ihre eigenen Ansprüche als Lohnnebenkosten die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gefährdeten. Dem stehe eine unfähige Politik gegenüber, die sich hilflos von Reform zu Reform hangle. Hinter diesen Parolen verbergen sich handfeste wirtschaftliche und politische Interessen.
Es sind aber keine offenen Lügen, sondern Mythen, die Fakten selektieren und so aufarbeiten, dass sie allgemeinen Erfahrungen zu entsprechen scheinen. Dieses Buch klärt auf über die am häufigsten anzutreffenden Mythen unseres Gesundheitswesens: ruinöse Lohnnebenkosten, die verhängnisvolle demografische Entwicklung, der teure medizinische Fortschritt, die Vollkasko-Mentalität der Versicherten, das Versagen der solidarischen Finanzierung, der Ärztemangel, die aufgeblähte Krankenkassenbürokratie, das Heil im Wettbewerb und schließlich die Notwendigkeit einer endgültigen großen Gesundheitsreform.
Das Buch setzt sich kenntnisreich und streitbar mit diesen Mythen auseinander und liefert Argumente für eine rationale Auseinandersetzung mit den realen Problemen.
Neu in der 3. Auflage: Weitere Mythen wie Zwei-Klassen-Medizin, Systemwettbewerb GKV-PKV und Ökonomisierung der Medizin.