Direkt zu:

Umfragen

09/2013 Sind nationale Aktionspläne für bestimmte Krankheiten fair?

Nationale Aktionspläne haben Konjunktur: Der Krebsplan ist in den vergangenen Monaten ein großes Stück vorangekommen. Und erst Ende August hat die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) ihren Maßnahmenkatalog vorgestellt, der Aktionsplan wurde unter anderem mit den Bundesministerien für Gesundheit und Bildung und Forschung sowie weiteren Partnern erarbeitet. Diesen Trend haben auch Betroffene und Behandler anderer Krankheiten registriert – und entsprechend reagiert. Inzwischen fordern Diabetes-Organisationen eine nationale Strategie für „ihre“ Krankheit, gleiches gilt für die Allergologen. Und bei der Vorstellung des „Weißbuch Herz“ wurde ebenfalls der Ruf nach einem nationalen Herz-Kreislauf-Programm laut. Angesichts begrenzter finanzieller Mittel ist eine „Konkurrenz der Krankheiten“ um Aufmerksamkeit, gute Behandlungskonzepte und Ressourcen nahezu unvermeidbar. Wie sind in diesem Kontext nationale Strategien zu bewerten, welche die bessere Versorgung einer bestimmten Krankheit in den Mittelpunkt stellen? Besteht die Gefahr, dass dabei andere Patienten, deren Krankheiten weniger „prominent“ sind, auf der Strecke bleiben? Oder sind sie zu begrüßen, da davon viele Patienten profitieren können? Was denken Sie?

Ist es gerecht, wenn einzelne Krankheiten durch nationale Aktionspläne in den Mittelpunkt gerückt werden?

Ja, schließlich sind solche Pläne meist für Volkskrankheiten im Gespräch, so dass davon viele Patienten profitieren würden.
71 Stimmen
42.77 %

Nein, denn es kann nicht für jede Krankheit einen solchen Plan geben und damit werden automatisch Patienten benachteiligt.
93 Stimmen
56.02 %

Dazu habe ich keine Meinung.
2 Stimmen
1.2 %
Das Ergebnis dieser Umfrage ist nicht repräsentativ.

Hinweis: Die Umfrage wurde in der Zeit vom 27. September bis zum 6. Oktober 2013 durchgeführt.

Die meisten Teilnehmer der Umfrage (56 Prozent) halten es für nicht gerecht, wenn einzelne Krankheiten durch nationale Aktionspläne in den Mittelpunkt gerückt werden: Es könne nicht für jede Krankheit einen solchen Plan geben und damit würden automatisch Patienten benachteiligt. Demgegenüber befürworten 42,8 Prozent der Umfrageteilnehmer nationale Strategien, weil davon viele Patienten profitieren könnten. Nur 1,2 Prozent haben zu dem Thema keine Meinung.

Auffällig ist: Bei den vorangegangenen Abstimmungen fiel das Meinungsbild eindeutiger aus, das heißt der Abstand zwischen den Pro- und Contra-Positionen war wesentlich größer.

Gerechte Gesundheit wird das Thema weiter verfolgen und im nächsten Newsletter ausführlich darauf eingehen.