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Umfragen

03/2013 Kann ein Gesetz mehr Gesundheit verordnen?

Prävention ist ein Thema, das es selten von allgemeinen Sonntagsreden auf die konkrete politische Agenda schafft. Nun könnte es in Deutschland erstmals ein Präventionsgesetz geben – wobei die Hürde Bundesrat noch nicht genommen ist. Unstrittig ist, dass die Deutschen vielfach einen ungesunden Lebensstil pflegen: Sie bewegen sich zu wenig, trinken und rauchen zu viel und ernähren sich ungesund. Was kann ein Gesetz daran ändern? Die Koalition setzt vor allem auf die Ärzte und Kassen. Letztere sollen verpflichtet werden, die nationalen Gesundheitsziele zu erreichen. Um Erkrankungen wie Diabetes, Brustkrebs und Depression in den Griff zu bekommen, müssen die Kassen mehr Geld in Präventionsangebote investieren (mindestens sechs Euro je Versicherten). Ärzte und Betriebsärzte sieht die Regierung in der Rolle von Präventionslotsen: Sie sollen – basierend auf den individuellen Belastungen und Risiken – ihren Patienten die Präventionsangebote der Kassen ans Herz legen. „Der Anfang ist gemacht“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn, doch die Opposition ist von dem Ansatz nicht überzeugt. Für die SPD sind die künftigen Präventionsausgaben der Kassen noch immer zu niedrig angesetzt. Die Grünen verlangen, dass mehr Akteure in die Präventionsstrategie eingebunden werden, etwa Sportvereine und Altenheime, um speziell Geringverdiener, Arbeitslose und Arme besser zu erreichen.

Was halten Sie vom geplanten Präventionsgesetz?

Prävention muss endlich mehr gelebt werden. Das geplante Gesetz ist dafür der richtige Einstieg.
27 Stimmen
20.3 %

Der Ansatz überzeugt mich nicht – das Präventionsgesetz geht an den Lebenswelten der Betroffenen vorbei.
103 Stimmen
77.44 %

Dazu habe ich keine Meinung
3 Stimmen
2.26 %
Das Ergebnis dieser Umfrage ist nicht repräsentativ.

Hinweis: Die Umfrage wurde in der Zeit vom 27. März bis 4. April 2013 durchgeführt.

Das von der Koalition geplante Präventionsgesetz überzeugt die meisten Umfrageteilnehmer nicht – eine deutliche Mehrheit (77,4 Prozent) ist davon überzeugt, dass der Ansatz an den Lebenswelten der Betroffenen vorbei geht. Nur für 20,3 Prozent ist das geplante Gesetz der richtige Einstieg: Prävention müsse endlich gelebt werden. Lediglich 2,3 Prozent der Umfrageteilnehmer haben zu dem Thema keine Meinung.

Der weitere Fahrplan des Gesetzes

Am 20. März hat das Kabinett das Gesetz zur Förderung der Prävention auf den Weg gebracht. Am 17. April steht das Thema auf der Tagessordnung vom Gesundheitsausschuss des Bundesrates. Wann es im Bundestag beraten wird, steht gegenwärtig noch nicht fest.