Krankenkassenbeiträge0,8 Prozent Steigung im Jahr 2025
Berlin (pag) – Die Experten des GKV-Schätzerkreis prognostizieren für das kommende Jahr ein Rekorddefizit von 46,7 Milliarden Euro. Der Zusatzbeitrag müsse demnach um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent nach oben klettern. Inklusive des allgemeinen Beitragssatzes macht das 17,1 Prozent.
Für 2025 erwarten die Schätzer Einnahmen des Gesundheitsfonds in Höhe von 294,7 Milliarden Euro. Diese beinhalten den regulären Bundeszuschuss in Höhe von 14,5 Milliarden Euro (ohne landwirtschaftliche Krankenkasse). Dem stehen Ausgaben der Krankenkassen von voraussichtlich 341,4 Milliarden Euro gegenüber. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV) beläuft sich die tatsächliche Finanzierungslücke für 2025 auf 13,8 Milliarden Euro, da der Schätzerkreis die Einnahmen nur auf Basis des allgemeinen Beitragssatzes und der Bundesmittel prognostiziert, erläutert der GKV-SV auf Nachfrage der Presseagentur Gesundheit: „Die von uns genannte Finanzierungslücke ist also die Differenz von rechnerisch erforderlichem Zusatzbeitragssatz und aktuell erhobenem, es geht hier um den Erhöhungsbedarf.“
„Mit den anstehenden Beitragssatzerhöhungen wird die finanzielle Belastbarkeit der Versicherten und Arbeitgebenden zunehmend an ihre Grenzen gebracht. Vor diesem Hintergrund ist unerklärlich, dass die Gesundheitspolitik der sich immer schneller drehenden Beitragsspirale tatenlos zuschaut“, urteilt GKV-SV-Chefin Dr. Doris Pfeiffer. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, fordert einen dynamisierten Steuerzuschuss und kostendeckende Beiträge für Bürgergeldempfänger.
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) sieht sich in seinem politischen Kurs bestätigt. „Die Prognose des Schätzerkreises zeigt die Notwendigkeit der von der Bundesregierung eingeleiteten Strukturreformen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Als wesentliche Ursache für den historischen Beitragssprung macht er die stationären Kosten aus.