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08.03.2019

Studie 2024 gibt es mehr Ärztinnen als Ärzte

Hamburg (pag) – „In fünf Jahren werden mehr Frauen als Männer in der ambulanten Patientenversorgung tätig sein.“ Das prognostiziert die Untersuchung „Ärzte im Zukunftsmarkt 2018“ der Stiftung Gesundheit.

„Bei den angestellten Ärzten und Zahnärzten haben die Frauen zahlenmäßig schon jetzt mit den Männern gleichgezogen“, teilt Studienleiter Prof. Konrad Obermann mit. Bei den Praxisinhabern stellen niedergelassene Ärzte und Zahnärzte mit 60 Prozent noch die Mehrheit. In beiden Gruppen werde die Zahl der Frauen aber laut der Studie deutlich ansteigen. Insgesamt seien aktuell bundesweit 54 Prozent Männer und 46 Prozent Frauen in der ambulanten Patientenversorgung tätig. In fünf Jahren würden die Frauen mit einem Anteil von 51 Prozent die Mehrheit stellen.

In den Zahnarztpraxen wachse der Anteil weiblicher Angestellter am schnellsten. In den kommenden fünf Jahren steige er laut Studie um rund zehn Prozent. Der Anteil der Zahnarzt-Praxisinhaberinnen lege in diesem Zeitraum um etwa fünf Prozentpunkte zu. Beim niedergelassenen Arztpersonal nehme der Anteil der weiblichen Kräfte in den nächsten fünf Jahren ebenfalls schnell zu: 7,7 Prozentpunkte bei den Angestellten; 4,8 Prozentpunkte bei den Praxis-Inhaberinnen. Die Branche der Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sei bereits mehrheitlich weiblich. Bei den Praxisinhaberinnen und -inhabern liegt die Frauenquote derzeit bei 73,6 Prozent, bei den Angestellten bei 84,2 Prozent.

Grünen-Bundestagsabgeordnete Kirsten Kappert-Gonther sieht Frauen im Gesundheitswesen immer noch benachteiligt. Sie spürten die gläserne Decke, „die oftmals betondick ist“, sagt die Politikerin bei der Veranstaltung Spitzenfrauen des Gesundheitswesens. Dort ist auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) anwesend. Er konstatiert, dass im Gesundheitswesen überproportional die Frauen Leistungsträgerinnen seien – bis auf eine Ebene: „die da oben“.

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