UPD900 Beratungen pro Woche
Berlin (pag) – Die Mitarbeiter der Stiftung Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) können in der Regel ihre Beratungen fallabschließend behandeln. Das geht aus einer Pressemitteilung des Patientenbeauftragten der Bundesregierung Stefan Schwartze hervor, der die Stiftung ein Jahr nach Gründung in ihren neuen Räumlichkeiten in Berlin-Schöneberg besucht hat.
Demnach würden in einer durchschnittlichen Woche derzeit rund 900 Menschen telefonisch beraten. Dabei seien 22 Prozent der Fälle so komplex, dass noch während des Gesprächs eine fachlich spezialisierte Beratungsperson hinzugezogen werde. Dieser interdisziplinäre Ansatz („Tandemberatung“) ende meistens so, dass die Anrufer nicht weitergeleitet werden müssten, „außer in Fällen, in denen die Ratsuchenden gezielt zu spezialisierten Stellen gelotst werden“, so die Pressestelle des Patientenbeauftragten. Gemeint sind damit beispielsweise Selbsthilfegruppen, spezielle Beratungsstellen für Krebs- oder Demenzpatienten oder „Beratungsangebote, die bei Bedarf auch rechtlich vertretend weiterhelfen können“.
Knapp ein Fünftel der Beratungen betreffe Krankenkassenleistungen und deren Anspruchsvoraussetzungen, gefolgt von Beratungen zu Patientenrechten und Berufspflichten (circa 16 Prozent), teilt die UPD auf Nachfrage mit. 13 Prozent entfielen auf psychosoziale Beratung. Gespräche zur Untersuchung, Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten nähmen sieben Prozent der Beratungen in Anspruch. Der schwierige Zugang zur gesundheitlichen Versorgung sei ebenfalls in sieben Prozent der Fälle Beratungsgegenstand.
Der weitere Auf- und Ausbau der Stiftungsarbeit konzentriere sich nun auf die Einrichtung regionaler Beratungsstellen sowie auf Chats oder Videosprechstunden. Außerdem will die UPD Menschen mit besonderem Beratungsbedarf – etwa aufgrund von Krankheit, sozialer Lage oder fehlendem Wissen – unterstützen. Bereits jetzt seien neun Mitarbeiter versuchsweise im Einsatz, um Beratung in Stadtbezirken und Einrichtungen anzubieten, wo sie besonders gebraucht würden.
Schwartze lobt die Arbeit der UPD ausdrücklich. „Neue Strukturen und innovative Konzepte für die Patientenberatung zu entwickeln, ist harte Arbeit. Das durften wir im ersten Jahr der Stiftung hautnah miterleben und eng begleiten!“
Seit Dezember hat die Stiftung ihren neuen Sitz. Vorher arbeitete sie in den Räumlichkeiten des Bundesgesundheitsministeriums.