DAK-ReportAMNOG-Verfahren bewirkt nur kosmetische Einsparungen
Hamburg/Berlin (pag) – Die DAK-Gesundheit hat den von Prof. Wolfgang Greiner, Universität Bielefeld, und Mitarbeitern von Vandage verfassten AMNOG-Report 2025 veröffentlicht. Die Kasse mahnt eine einnahmenorientierte Ausgabenpolitik in der Arzneimittelversorgung an, denn innerhalb von fünf Jahren seien die Ausgaben in diesem GKV-Bereich um 34 Prozent gestiegen.
Durch das AMNOG seien in der vergangenen Legislatur nur „maximal kosmetische Einsparungen“ erreicht worden, heißt es. Kassenvorstand Andreas Storm zufolge ist der Herstellerabschlag das einzige Instrument mit wirklichem Einsparpotenzial. „Zur kurzfristigen Kostendämpfung sollte die neue Bundesregierung deshalb einen dynamisierten Herstellerrabatt einführen, der allen Seiten Planungssicherheit gibt“, fordert er. So könnte beispielsweise beim Schätzerkreis im Oktober jeden Jahres eine Überprüfung und Anpassung erfolgen. Basis hierfür: die erwartete Einnahmen- und Ausgabenentwicklung.
Der Report diskutiert weitere ausgabenbezogene Maßnahmen: die Reduzierung der Umsatzsteuer auf Arzneimittel, eine Orientierung von Preisen an Forschungs- und Entwicklungskosten sowie eine Erhöhung der Selbstbeteiligung.
Ferner werden Instrumente zur Vereinfachung des AMNOG-Verfahrens dargestellt. Die Autoren machen sich etwa für einen Neustart der von Industrieseite scharf kritisierten Leitplanken stark. Den Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) überzeugt das vorgestellte Konzept jedoch nicht: Dahinter verberge sich ein „Umbau des Verhandlungsrahmens zu einem System aus indikationsspezifischen, dauerhaft gedeckelten Höchstpreisen – gänzlich ohne Würdigung des Zusatznutzens und mit verminderten Innovationsanreizen“. Dies wird als eine komplette Abkehr vom ursprünglichen AMNOG-Prinzip einer nutzenbasierten Preisbildung gewertet.