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04.10.2024

UmfrageAngst vor Krankenhausbehandlung steigt

Hannover (pag) – Ein Drittel der Bürger (34 Prozent) hat Angst vor einem Klinikaufenthalt. Den besorgniserregenden Spitzenwert verzeichnet dieses Jahr eine Repräsentativbefragung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) – der Wert liegt seit Beginn der jährlichen Umfrage in 2019 noch nie so hoch wie jetzt.

Zum Vergleich: In 2019 sorgen sich 29 Prozent der Bürger vor einer stationären Behandlung. In 2020 fällt der Wert auf 17 Prozent. Seitdem gebe es einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, analysiert die KKH. Im Vorjahr vermelden 27 Prozent Ängste in Bezug auf eine Behandlung im Krankenhaus.

Bei Frauen ist die Angst im Durchschnitt ausgeprägter: 42 Prozent sorgen sich laut der aktuellen Auswertung vor einer stationären Behandlung, bei Männern sind es etwa 27 Prozent.

Solche Ängste kommen nicht von ungefähr: „Knapp jeder zweite Besorgte (47 Prozent) begründet seine Angst vor einer stationären Behandlung aktuell mit eigenen schlechten Erfahrungen“, konstatiert die KKH. Annähernd genauso viele (46 Prozent) hätten Negatives gehört. Dr. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH, spekuliert: „Fachkräftemangel und die Notwendigkeit einer Krankenhausreform werden vielfach diskutiert, das ist auch in der Gesellschaft angekommen und möglicherweise ein Grund für das sinkende Vertrauen in deutsche Kliniken“.

Hermeneit rät, sich vor der Behandlung zu informieren – aufgeklärte und aufmerksame Patienten könnten viel zur eigenen Sicherheit beitragen. Laut Umfrage hat knapp jeder zweite Befragte (45 Prozent) schon das Gefühl gehabt, der Arzt habe nicht gleich die richtige Diagnose für sein medizinisches Problem gestellt. „Sollten Zweifel an der Diagnose bestehen, würden die meisten Befragten (87 Prozent) eine zweite Arztmeinung einholen“, heißt es in der Pressemitteilung der KKH. Gut ein Drittel der Befragten (37 Prozent) recherchiert nach einem Zweifel selbst nach einer Diagnose.

Insgesamt 1.002 Personen zwischen 18 und 70 Jahren haben dem Marktforschungsinstitut forsa im Auftrag der KKH Auskunft gegeben.

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