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03.11.2020

Mammographiescreening Anspruch könnte ausgeweitet werden

Berlin (pag) – Die Altersgrenze für Teilnehmerinnen des qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programms (MSP) könnte angehoben werden. Das kündigt die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium Sabine Weiß (CDU) in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses des Bundestags an.

Demnach steht Weiß einer Anhebung der Altersgrenze von derzeit 69 auf 74 Jahre, „gegebenenfalls auch ein, zwei Jahre mehr“, positiv gegenüber. Bevor der Anspruch der Frauen ausgeweitet werden könne, brauche es jedoch noch eine Zulassung des Verfahrens für die Altersgruppe durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, betont Weiß. Diese müsse auf Grundlage eines Gutachtens des Bundesamts für Strahlenschutz erfolgen. Anschließend hätte der Gemeinsame Bundesausschuss 18 Monate Zeit, um eine neue Leitlinie zu erlassen. Sie wolle sich jedoch persönlich dafür einsetzen, diese Frist zu verkürzen, betont die Staatssekretärin.
Anlass der Diskussion im Ausschuss ist eine Petition von Mitgliedern des Deutschen Landfrauenverbands. Dass Frauen derzeit nur bis zu einem Alter von 69 Jahren Anspruch auf eine Teilnahme am Screening-Programm haben, bewerten sie als „Altersdiskriminierung“. Daten des Robert Koch-Instituts zeigten, dass das Erkrankungsrisiko an Brustkrebs auch danach weiter steige. Zudem sei auch die durchschnittliche Lebenserwartung seit Einführung des Screening-Programms im Jahr 2002 angestiegen. „Die frühzeitige Erkennung der Krebserkrankung bis zum Alter von 75 Jahren bedeutet daher einen Vorteil für die Frauen in Bezug auf die Heilungschance und schonende Behandlung“, heißt es in der Petition. Andere Länder hätten die europäischen Leitlinien zum MSP bis 75 Jahre bereits erfolgreich umgesetzt.

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