Protesttag Apotheker wehren sich gegen Sparmaßnahmen und Honorareinbußen
Berlin (pag) – Angesichts anhaltender Lieferengpässe, Sparvorgaben der Krankenkassen und Honorareinbußen haben die Landesapothekerverbände und -kammern ihre Mitglieder zu einem Protesttag am 14. Juni aufgerufen. Mit der Aktion wollen sie auf die ihrer Ansicht nach angespannten Situation von Apotheken aufmerksam machen, die durch Personalnot und Nachwuchsmangel zusätzlich verschärft wird.
Die Arzneimittelversorgung in Deutschland funktioniert zwar und wird weiterhin durch die knapp 18.000 öffentlichen Apotheken sichergestellt, versichert die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände). „Die immer schneller zurückgehende Zahl der Apotheken, die dramatischer werdenden Lieferengpässe, überbordende Bürokratie und der Sparwahn der Krankenkassen sind allerdings Indizien dafür, dass die Lage der Apotheken sich zusehends verschlechtert“, mahnt ihre Präsidentin Gabriele Overwiening.
Der ABDA zufolge ist die Zahl der Apotheken im Jahr 2022 auf rund 18.000 gesunken. Apotheken hätten steigende Personalausgaben für die insgesamt knapp 160.000 Beschäftigten sowie zusätzliche Kosten durch Inflation und höhere Energiepreise zu stemmen. Dennoch machten sie mit „mickrigen 2,0 Prozent“ nur einen kleinen Teil der GKV-Ausgaben aus, kritisiert Overwiening. Personalnot und Nachwuchsmangel verschärften die Situation. Zugleich hebt Overwiening den hohen Arbeitseinsatz der Apotheken in der Corona-Pandemie hervor: Sie stellten 130 Millionen digitale Impf- und Genesenen-Zertifikate aus und lieferten ebenso viele Corona-Impfdosen aus.
Im Vorfeld des Aktionsstarts kommt es zu einem Schlagabtausch zwischen ABDA und dem Bundesgesundheitsministerium. Das Ministerium verweist darauf, dass das Einkommen der Apotheker 2022 überdurchschnittlich gestiegen sei: Allein ihr Basisumsatz stieg demnach zwischen 2020 und 2022 um 13 Prozent. Die ABDA weist diese Angaben umgehend als „irritierend“ zurück: Es werde sehr gut deutlich, dass die Bundesregierung Umsatz mit Erträgen verwechsele.