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29.11.2024

PetitionAPS fordert Nationalen Aktionsplan Patientensicherheit

Berlin (pag) – Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) fordert die Bundesregierung und zuständige Ministerien zur konsequenten Umsetzung des Globalen Aktionsplans Patientensicherheit 2021-2030 auf. Denn: „Patientensicherheit ist kein Luxus, kein nice to have“, mahnt die APS-Vorsitzende Dr. Ruth Hecker.

Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, hat das APS eine Petition gestartet. Patientensicherheit beginne auch damit, sich ehrlich zu machen, konstatiert Hecker. Fehler systematisch zu erfassen, sie transparent zu machen, zu analysieren und aus ihnen zu lernen. „Es gibt keinen Willen zur Transparenz, es gibt kein Never-Event-Register und keine Verpflichtung der Einrichtungen, Prozessstandards zu überprüfen“, moniert Hecker. In 2023 habe es etwa 150 Never Events gegeben – doch diese seien eigentlich nur „150 Schneeflocken auf der obersten weißen und sanften Spitze des Eisberges“, so Hecker. Never Events würden „deutlich unterschätzt“, auch weil die Dunkelziffer offensichtlich höher liege als die Zahl, die an den Medizinischen Dienst Bund gemeldet werde. 

Studien zeigten, dass die Patientensicherheit mit gezielten Strategien erheblich gesteigert werden könne. Transparenz ende nicht mit einer Fehleranalyse, so Hecker, es brauche ebenso Informationen für die Bevölkerung, damit Patienten ihre Rechte wahrnehmen können. „Hier schließt das Patientenrechtegesetz an, dessen Weiterentwicklung wir aktiv vorantreiben müssen.“ Es gehe nicht um Ärzte-Bashing, betont das APS, „denn in den seltensten Fällen liegen die Fehler in der reinen Fachlichkeit von Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachkräften oder anderen Gesundheitsberufen.“ 

Der Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit 2021-2030 inkludiert insgesamt sieben strategische Ziele. Dazu gehört beispielsweise die Beseitigung vermeidbarer Patientenschäden sowie die Gewährleistung der Sicherheit aller klinischen Prozesse. Auch der stellvertretende APS-Vorsitzende Dr. Christian Deindl fordert: Der Globale Aktionsplan der WHO für Patientensicherheit müsse „Eingang in einen verbindlichen Nationalen Aktionsplan und damit in die ambulante Versorgung finden, wie es der erste Strategiepunkt zur Entwicklung einer umfassenden Sicherheitspolitik vorsieht“.

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