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18.03.2021

Appell Assistenz im Krankenhaus möglich machen

Berlin (pag) – Gemeinsamer Appell: Der Pflegebevollmächtigte, die Patienten- und der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung fordern die Koalitionsfraktionen auf, eine Lösung für die Assistenz-Kosten bei Krankenhausaufenthalten von Menschen mit Behinderung zu finden.

Noch in dieser Wahlperiode müsse die Finanzierung der Begleitung von Menschen mit Assistenzbedarf im Krankenhaus geregelt werden.

Bislang sei die Finanzierung nur für wenige Menschen mit Behinderung gesichert, die ihre Assistenten als Arbeitgeber selbst beschäftigen, sagt Frank Stefan, Vorsitzender des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe: „Jetzt muss gleiches Recht für alle gelten.“ Er plädiert dafür, dass die Kosten für die Assistenz im Krankenhaus von den Krankenkassen getragen werden. Die Leistungsträger der Eingliederungshilfe wären für die Assistenz durch Mitarbeiter der Leistungserbringer verantwortlich.

Wenn Menschen mit Behinderung ins Krankenhaus müssen, benötigten sie oft die Assistenz einer vertrauten Person, informiert Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Manchmal gehe es um die verständliche Kommunikation mit dem Krankenhaus, manche Menschen mit Behinderung hätten sehr große Ängste vor der Behandlung und in der fremden Umgebung. Die Assistenz könne bei komplexen körperlichen Beeinträchtigungen oftmals nur mit langer persönlicher Erfahrung geleistet werden.

Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes, ergänzt, dass das Krankenhauspersonal oft durch die speziellen körperlichen sowie emotionalen Bedürfnisse der Patienten überfordert und deswegen auf die Unterstützung durch eine vertraute Bezugsperson angewiesen sei.

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