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05.03.2018

Bundesregierung Ausgaben für Arzneimittel steigen

Berlin (pag) – Die Ausgaben für Arzneimittel sind in den vergangenen Jahren trotz gesetzlich festgelegter Zwangsrabatte erheblich gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor.

Der Regierung zufolge haben sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Medikamente zwischen 2007 und 2016 bis auf eine Ausnahme jedes Jahr zum Teil deutlich erhöht – insgesamt um rund 33,7 Prozent. Die Kosten lagen 2007 bei rund 27,1 Milliarden Euro und sind auf rund 36,3 Milliarden Euro im Jahr 2016 gestiegen. Die jährlichen Ausgabensteigerungen lagen dabei zwischen 0,6 (2010) und 10,1 (2014) Prozent. Nur im Jahr 2011 gingen die Arzneimittelausgaben im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent zurück.
Die Bundesregierung nimmt in ihrer Antwort außerdem Stellung zum AMNOG-Verfahren. Dieses habe sich bewährt und von 2012 bis 2016 Einsparungen von insgesamt rund 2,9 Milliarden Euro gebracht. Wegen Geringfügigkeit wurden von 2011 bis 2017 insgesamt 27 Arzneimittel von der Nutzenbewertung freigestellt. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes enthalte jeder Vertrag nach §130b SGB V, der nach Inkrafttreten des Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetzes geschlossen wurde, einen vertraglichen Passus über mengenbezogene Aspekte.

Die Regierung weist des Weiteren darauf hin, dass die Ausgaben für patentgeschützte Medikamente weiter gestiegen sind. Der Umsatz erhöhte sich in diesem Segment von 12,3 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 15,9 Milliarden Euro 2016. Die Zahl der Verordnungen ging im selben Zeitraum von 55 auf 46 Millionen zurück. Der Durchschnittspreis für diese Medikamente stieg von rund 981 Euro 2008 auf rund 4.457 Euro 2017.

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