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28.06.2022

GKV Ausgeglichene Finanzen im ersten Quartal

Berlin (pag) – Einnahmen und Ausgaben halten sich bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im ersten Quartal nahezu die Waage. Allerdings ist das Defizit für 2021 höher als zunächst angenommen.

Die 97 gesetzlichen Krankenkassen erzielen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ein nahezu ausgeglichenes Finanzergebnis, teilt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit. Dies zeigt laut Hausherr Prof. Karl Lauterbach (SPD), „dass der im letzten Herbst beschlossene ergänzende Bundeszuschuss von 14 Milliarden Euro die Beitragssätze und die GKV-Finanzen wirksam und zielgenau gestützt hat“. Allerdings ist das Defizit der GKV für 2021 mit 6,7 Milliarden Euro um eine Milliarde höher als zuvor angenommen. Dies geht aus den endgültigen Jahresrechnungsergebnissen hervor. Ursächlich sind laut BMG insbesondere höhere Leistungsausgaben, vor allem für Pflegepersonalkosten im Krankenhaus.

Im ersten Quartal des laufenden Jahres liegen die Ausgaben der GKV um 16 Millionen Euro über den Einnahmen in Höhe von 71,7 Milliarden. Allerdings könnten daraus noch keine Rückschlüsse für den Rest des Jahres gezogen werden. „Vor dem Hintergrund der aktuell erheblichen wirtschaftlichen Risiken bleibt die Gesamtjahresentwicklung abzuwarten“, heißt es in einer Mitteilung. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten verzeichnen bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von 0,05 Prozent einen Zuwachs von 6,3 Prozent. Die Finanzreserven betragen zum Quartalsende 9,9 Milliarden Euro beziehungsweise 0,4 Monatsausgaben und entsprechen damit dem Zweifachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve in Höhe von 0,2 Monatsausgaben. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz liegt bei 1,36 Prozent.

Die AOKen erzielen einen Überschuss von 81 Millionen Euro, die Innungskrankenkassen von 64 Millionen und die Knappschaft von 17 Millionen. Die Ersatzkassen (minus 199 Millionen) und Betriebskrankenkassen (minus 8 Millionen) erzielten hingegen Defizite. Der Gesundheitsfonds verzeichnet im ersten Quartal ein Defizit von 2,2 Milliarden Euro. Dieses sei laut BMG „saisonüblich“.

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