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08.10.2020

Frauenheilkunde und Geburtshilfe Bettenzahl innerhalb von 20 Jahren fast halbiert

Berlin (pag) – Die Zahl der Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Krankenhäusern ist in den vergangenen 20 Jahren stark zurückgegangen. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Drucksache 19/22844) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/22278) mit.

Demnach wurden 2018 insgesamt 778 Abteilungen registriert, 1998 waren es noch 1.173, teilt die Bundesregierung mit, die sich auf Daten des Statistischen Bundesamts bezieht. Auch die Zahl der Betten ging demnach deutlich zurück: von 51.312 im Jahr 1998 auf 28.195 im Jahr 2018. „Hierbei ist zu beachten, dass im gleichen Zeitraum die Bettenauslastung von circa 71 Prozent auf circa 61 Prozent abnahm sowie der Rückgang an Fachabteilungen und somit auch der Bettenanzahl neben tatsächlichen Schließungen auch zum Beispiel durch Fusionen und Übernahmen von Krankenhäusern begründet sein kann“, heißt es in der Antwort. Dieser ist auch zu entnehmen, dass in Deutschland 2018 im Vergleich zu 1998 weniger Kinder zur Welt gekommen sind. 2018 waren es 773.212, 20 Jahre zuvor etwa 6.000 mehr. Dabei ist festzuhalten, dass die Geburten seit 1998 fast durchgehend kontinuierlich sanken, seit 2012 aber wieder ansteigen.
Zugenommen hat den Angaben zufolge auch die Zahl des ärztlichen Personals auf den Fachstationen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe: von 4.179 im Jahr 1998 auf 6.035 im Jahr 2018.
Die Regierung betont, dass sie die Situation in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe verbessern will. Sie weist auf die Sicherstellungszuschläge für Kliniken in strukturschwachen Regionen hin, von denen auch Geburtshilfe und Gynäkologie profitieren können. Die Ausbildung der Entbindungspflegerinnen werde durch eine im Hebammengesetz vorgesehene Akademisierung aufgewertet. Außerdem ist im geplanten Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege ein Hebammenstellen-Förderprogramm vorgesehen.

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