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11.11.2021

BfArM Big Data gegen Lieferengpässe

Bonn (pag) – Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) startet ein neues Projekt, um Arzneimittel-Lieferengpässe zu vermeiden. Mit KI- und Big-Data-Ansätzen will es künftig mehr Transparenz und Stabilität bei der Herstellung von Wirkstoffen und Arzneimitteln erreichen.

„Wir werden mehr Transparenz von der Pharmaindustrie fordern“, kündigt BfArM-Präsident Prof. Karl Broich an. Das Ziel: Noch früher wirkungsvoll bei Lieferengpässen entgegensteuern zu können. Zugleich werde das BfArM die Hersteller auf Basis dieser Daten mit konkreten Beratungsangeboten bei der Stabilisierung von Produktionsstrukturen und Lieferketten unterstützen.

Broich konstatiert mit Blick auf Komplexität und Standorte der Arzneimittel- und Wirkstoffproduktion Optimierungspotenzial. Das BfArM-Projekt „Koordinierung der Produktion wichtiger Wirkstoffe“ setzt auf zwei Ebenen an, um durch gezielte Datengewinnung, Koordinierung und Beratung die Herstellungs-Strukturen zu stärken. Dazu werden zum einen umfangreiche Datenmengen zu Produktionskapazitäten und Herstellungswegen gewonnen und mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet. Ziel einer neuen Koordinierungsstelle im BfArM ist es, Herstellungswege, Bedarfsprognosen, Produktionskapazitäten sowie Risikopotenziale möglichst lückenlos und weltweit abzubilden. Auf dieser Grundlage werden Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen Verfügbarkeit aller Komponenten im Herstellungsgeschehen entwickelt, um sich abzeichnende Veränderungen noch schneller erkennen zu können.

Zum anderen soll die neue Koordinierungsstelle die neuen Erkenntnisse nicht nur zur Vermeidung einzelner konkreter Lieferengpässe nutzen, sondern die Produktion wichtiger Wirkstoffe grundsätzlich stärken. Dazu wird das BfArM die relevanten Akteure der Herstellungsprozesse intensiv einbinden und diese hinsichtlich der Etablierung und Stärkung robuster Herstellungsketten beraten und unterstützen.

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