vfaBis 2034 knapp 40.000 Stellen in Pharma-Branche vakant
Berlin (pag) – Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) warnt vor den Folgen des Fachkräftemangels – für die Pharma-Branche sowie die gesamte deutsche Wirtschaft. Knapp 40.000 Stellen müssen in den nächsten zehn Jahren altersbedingt neu besetzt werden, ergibt eine Analyse für den MacroScope Pharma Economic Policy Brief.
In Richtung Politik appelliert vfa-Chefvolkswirt Dr. Claus Michelsen, entschlossen gegen die Personalengpässe vorzugehen. „Ohne gezielte Maßnahmen droht ein Rückgang der Innovationskraft in einer Schlüsselindustrie des Standorts Deutschland.“
Die Analyse zeigt auch, welche Potenziale nutzbar gemacht werden könnten. Etwa zwölf Millionen Menschen arbeiten hierzulande in einem Teilzeitmodell. Etwa 75 Prozent wären bereit, ihre Arbeitszeit unter besseren Bedingungen auszuweiten. Die wichtigsten Gründe seien die Betreuung und Pflege Angehöriger. Weiteres Potenzial: rund drei Millionen Personen, die derzeit nicht arbeiten, dazu bereit wären.
Michelsen schlägt eine bessere Nutzung dieser Potenziale sowie Anreize zur Gewinnung internationaler Fachkräfte vor. „Die ‚Stillen Reserven‘ sind ein enormes Potenzial, das wir unbedingt heben müssen.“ Seine konkreten Ideen: flexible Arbeitszeitmodelle, bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten und gezielte Weiterbildungsangebote. Eine Stellschraube sieht Michelsen auch in der Prävention – mit ihr könne man krankheitsbedingte Ausfälle vermeiden. Parallel sei das Anwerben von ausländischen Fachkräften von hohem Wert. Der vfa-Chefvolkswirt fordert: „Deutschland muss sich im internationalen Wettbewerb um Talente besser positionieren.“ Dazu bedürfe es schneller und einfacher Verfahren für den Zuzug qualifizierter Fachkräfte.