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11.11.2020

Gesundheitsportal BMG kooperiert mit Google

Berlin (pag) – Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) startet mit seinem Nationalen Gesundheitsportal in die zweite Phase. Nachdem die Website im September gelauncht wurde, geht das Ministerium nun den Weg aller Betreiber, die die Besuchszahlen auf ihren Seiten erhöhen möchten: Es wendet sich an Google.

„Wenn wir Interesse haben objektive, fundierte, evidenzbasierte Informationen rüberzubringen, dann bringt es mir nichts, wenn wir bei Google an Stelle 783.000 auftauchen“, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), als er die Kooperation gemeinsam mit Google Vizepräsident für Zentraleuropa, Philipp Justus, vorstellt. Sucht jemand auf Google nach einer der 160 Krankheiten, die auf dem nationalen Gesundheitsportal zu finden sind, soll direkt oben auf der Ergebnisseite ein Infokasten – ein sogenanntes Knowledge Panel – mit Informationen zur Erkrankung, Symptomen und Behandlung erscheinen. Für weitergehende Informationen wird auf das Portal verlinkt. Erklärtes Ziel ist es Verbrauchern verlässliche Gesundheitsinformationen zu bieten und Falschinformationen vorzubeugen.

Justus betont, dass in diesem Projekt „keine Daten an das BMG oder andere Behörden weitergegeben“ werden. Trotzdem werden von Google bei der Nutzung der Suchmaschine wie gewöhnlich persönliche Daten erhoben. Welche das genau sind, unterscheide sich je nach Datenschutzeinstellung der Nutzer. „Ob Google alles wissen sollte, was es weiß, wenn Sie Migräne bei Google suchen, das müssen Sie mit sich selber ausmachen“, fügt Spahn hinzu. Bei dem Projekt gehe es nicht um den Austausch von Daten, sondern darum, den Zugang zu Informationen leichter möglich zu machen. Google sei der Anbieter, den die meisten Menschen nutzen.

Ging es Spahn in der Vergangenheit mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens nicht schnell genug voran, verwies er gerne auf Google und Co., die digitale Lösungen auf den Markt bringen würden, wenn es die Institutionen hierzulande nicht selbst tun. In der jetzigen Kooperation sieht er dazu keinen Widerspruch. „Ich möchte, dass wir die Dinge hier bei uns selbst entwickeln.“

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