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03.01.2020

OECD-Analyse zu Digitalisierung „Datenreich aber informationsarm“

Berlin/Paris (pag) – Bittere Erkenntnis: Die Gesundheitssysteme der OECD-Länder fallen beim Einsatz digitaler Technologien um mindestens zehn Jahre hinter anderen Branchen zurück. Das offenbart die OECD-Studie „Health in the 21st century: Putting Data to Work for Better Health and Stronger Health Systems“.

Dabei würde die längst überfällige digitale Wende im Gesundheitsbereich nicht nur viele Vorteile für die Gesundheit bedeuten, sondern auch jährliche Einsparungen in Milliardenhöhe mit sich bringen. Das zumindest ist in der OECD-Analyse nachzulesen. Konkret ist dort von jährlich fast 600 Milliarden US-Dollar die Rede, die durch den effizienten Einsatz digitaler Technik eingespart werden könnten. Das entspricht etwa acht Prozent der Gesundheitsausgaben in den OECD-Ländern.

Die Autoren räumen ein, dass in den meisten Gesundheitssystemen der OECD-Länder die Digitalisierung zwar voranschreite. Oft würden aber verfügbare Daten und Technik nicht ausgeschöpft. Obwohl der Erfolg der Gesundheitssysteme ganz entscheidend von Daten und Kommunikationsprozessen abhänge, sind die Systeme selbst in den meisten Ländern „datenreich aber informationsarm“, heißt es.
Die Experten betonen, dass der digitale Wandel nicht von heute auf morgen geschehen könne, sondern ganz neue Organisationsstrukturen erfordert. Dafür brauche es klaren politischen Umsetzungswillen und entsprechende Investitionen. Diese würden sich aber vielfach bezahlt machen – dadurch profitiere die Gesellschaft als Ganzes.

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