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15.07.2021

Medikamente Psychiater verordnen mehr im Corona-Jahr
 

Berlin (pag) – Psychiater haben im Pandemie-Jahr 2020 deutlich mehr Verordnungen ausgestellt als im Jahr zuvor. Andere Facharztgruppen hingegen haben weniger Medikamente verschrieben.
 

Die psychiatrischen Fachärzte verordneten im vergangenen Jahr 13 Prozent mehr Medikamente als 2019, insgesamt 474 Millionen Tagesdosen (DDD). Sie hatten damit den stärksten Anstieg aller Arztgruppen, wie aus einer Auswertung des GKV-Spitzenverbands hervorgeht. Hauptursache für den Anstieg sei die Verordnung großer Packungen (N3). „Dies kann auf einen erhöhten Bedarf der Versicherten aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen der Infektionen deuten“, schreibt der Verband in seinem E-Magazin. Den zweitgrößten Anstieg hatten die Neurologen mit 7,7 Prozent.

Der deutlichste Rückgang an verordneten DDD ist bei Kinderärzten mit minus 6,2 Prozent zu beobachten. Etwa 758 Millionen DDD haben sie verschrieben. Dies könnte am Rückgang des allgemeinen Infektionsrisikos durch die Kontakteinschränkungen liegen, schreibt der GKV-Spitzenverband. „Zusätzlich könnten auch weniger Versicherte mit einer akuten Erkrankung ärztliche Behandlung in Anspruch genommen haben.“ Platz zwei bei den Verordnungsrückgängen belegen HNO-Ärzte mit minus 3,3 Prozent.

Bei anderen Arztgruppen hatte die Pandemie keine Auswirkungen auf die Verordnungen. Bei den Hausärzten, mit 23 Milliarden DDD die größten Verordner, sind die Verschreibungen mit einem Plus von 1,1 Prozent nahezu gleich geblieben.

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