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14.05.2025

DKG-SymposiumKlimawandel: Keine Kataloglösungen

Berlin (pag) – Wie können sich Krankenhäuser auf Extremwetterereignisse vorbereiten? Dieser Frage widmet die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ein Symposium. Zwar en vogue aber nicht sinnvoll seien Kataloglösungen, meint Jan Bäumer, Referent beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Er stellt klar: „Es gibt keine einfachen Lösungen“.

Der Klimawandel greift längst in das Gesundheitswesen ein, konstatiert die stellvertretende DKG-Vorstandsvorsitzende Prof. Henriette Neumeyer. Gemeint sind etwa Überflutungen und Stromausfälle in Kliniken. Und: „Krankenhäuser stehen in einer Doppelverantwortung“, betont Neumeyer. Als Betroffene und Helfer müssten Kliniken trotz Extremsituationen handlungsfähig bleiben. Um Krankenhäuser auf die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen, brauche es strukturelle Unterstützung. „Deshalb fordert die DKG, Krankenhäuser systematisch in Sonderfinanzprogramme von Bund und Ländern einzubeziehen“, so Neumeyer.

Häufig seien punktuelle Anpassungen gegen den Klimawandel lediglich kosmetisch. „Es gibt leider keinen Katalog für die richtigen Maßnahmen“, glaubt Bäumer. Stattdessen müssten Kliniken umfassende Resilienz aufbauen. Das bedeute auch, ein Risiko- und Krisenmanagement im Gesundheitssektor aufzubauen. Maßnahmen sollten stets auf Risikoanalysen und -bewertungen basieren. Eine Risikobetrachtung müsse spezifisch für die Standorte durchgeführt werden. Ein Mosaiksteinchen sei die konzeptionelle Vorbereitung auf Krisen. Notwendig sei weiterhin, Ressourcen bereitzustellen: Adäquates Krisenmanagement bedarf Personal, erklärt Bäumer. „Anfangen ist das A und O“, ermuntert er zum ersten Schritt. 

„Der Vorbereitungsstand ist sehr heterogen“, erklärt Bäumer mit Blick auf die aktuelle Situation der Klimaanpassungen in Kliniken. „Oftmals fehlt es an Gesamtresilienz“, analysiert der BBK-Referent. Mangelnde personelle wie finanzielle Ressourcen sowie fehlendes Risikobewusstsein seien ausschlaggebend. Die unterschiedlichen Vorbereitungsstände wurzelten auch in landesrechtlichen Regelungen. Heißt: heterogene und teils unkonkrete Vorgaben durch den Gesetzgeber. Bäumer fordert einheitlichere und verpflichtende Angaben zur Vorbereitung und Steigerung der Resilienz.

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