PositionspapierDem „Death Valley of Translation“ entkommen
Berlin (pag) – Deutschland soll als führender Standort für Gesundheitsforschung und Innovation gestärkt werden. Die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung, der Verband forschender Pharma-Unternehmen und der Bundesverband Medizintechnologie verlangen in einem gemeinsamen Positionspapier konkrete Maßnahmen.
Im Zentrum der Forderungen stehen bessere Strukturen für Translation und Transfer – etwa durch Translationszentren an Universitätskliniken, digitale Datenplattformen und neue Partnerschaftsmodelle. Das Ziel: den Weg von der Forschung in die Versorgung deutlich zu beschleunigen.
Eine der zentralen Botschaften des neunseitigen Positionspapiers lautet, den Wissenstransfer von der Forschung in die Anwendung zu beschleunigen. Da derzeit zu viele Innovationen im sogenannten „Death Valley of Translation“ stecken blieben, fordern die Organisationen den gezielten Aufbau von Translationszentren in der Universitätsmedizin, den Ausbau von Public-Private-Partnerships, digitale Plattformen für rechtssicheren Datenaustausch sowie eine stärkere Nutzung von Biobanken und Registern. Dazu brauche es verbesserte Finanzierungsinstrumente, Anreize für geistigen Eigentumsschutz sowie eine aktive Gründungskultur.
Eine weitere Forderung lautet, Karrierewege durchlässig zu gestalten und unternehmerisches Mindset bei Forschenden zu fördern. Außerdem wird angemahnt, die Regulatorik innovationsfreundlich zu gestalten. Die drei Verbände streben konkret eine Vereinheitlichung der Datenschutzbestimmungen im Gesundheitswesen, die konsequente Anwendung internationaler Datenstandards, die Einführung regulatorischer Reallabore („Sandboxes“) sowie eine stärkere Ausrichtung der Bewertungssysteme an digitalen und datengetriebenen Innovationen an. Insbesondere für Start-ups und kleine Unternehmen müsse das Prinzip der „Ermöglichung statt Verhinderung“ gelten – auch im europäischen Kontext.