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17.01.2017

OECD-Statistik Deutschland hat höchste Pro-Kopf-Ausgaben für Medikamente

Paris (pag) – Die Deutschen geben jährlich 551 Euro pro Kopf für Medikamente aus und belegen damit laut einer Statistik der OECD den ersten Platz. Am niedrigsten sind die Pro-Kopf-Ausgaben in Dänemark.

Auf Platz zwei liegt Irland mit 523 Euro und auf Platz drei Griechenland mit 468 Euro. Als EU-Durchschnitt werden 402 Euro angegeben. Bemerkenswert ist, dass die Pro-Kopf-Ausgaben in den skandinavischen Ländern gering sind. Am niedrigsten sind sie in Dänemark (201 Euro). Auch in Schweden (336 Euro) und Finnland (342 Euro) geben die Menschen weniger Geld für Arzneimittel aus als der EU-Durchschnitt.
Dass Deutschland in der OECD-Statistik an der Spitze steht, ist keine Überraschung. Bereits in der Vergangenheit hat die Organisation kritisiert, dass die Deutschen verhältnismäßig viele Medikamente einnehmen. So sei der Verbrauch von blutdrucksenkenden Mitteln beispielsweise höher als in anderen Ländern. Auch Antidiabetika werden in Deutschland wesentlich häufiger verschrieben als im OECD-Schnitt. Ähnlich verhält es sich mit Antidepressiva. Deutschland hat zuletzt einige Anstrengungen unternommen, um die Kosten für Medikamente zu senken: So sei der Anteil der Generika deutlich gestiegen, hebt die OECD hervor.
In der Auswertung sind sowohl öffentliche und private Ausgaben als auch Rezeptgebühren enthalten. Medikamente, die während eines Klinikaufenthalts verabreicht werden, berücksichtigt die Statistik nicht.