Kabinett Deutschland will Digital-Health-Vorreiter werden
Berlin/Meseberg (pag) – Die Digitalstrategie der Bundesregierung steht. Auf ihrer Klausurtagung in Meseberg beschließt das Kabinett das ressortübergreifende Projekt. Für den Gesundheitsbereich ruft die Ampel zwei große Ziele bis 2025 aus: 80 Prozent der Versicherten nutzen die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept ist Standard. Generell träumt Rot-Grün-Gelb davon, dass Deutschland eine Vorreiterrolle in der Digital Health einnimmt.
Das Gesundheitsministerium will die hauseigene Digitalstrategie am 7. September vorstellen. Die Bundesregierung gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack und kündigt bereits für dieses Jahr den Start eines „partizipativen Strategieprozesses“ an. „Dabei werden wir besonderen Fokus auf die Lösung von Versorgungsproblemen und die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer legen.“ Die ePA ist ein Leuchtturmprojekt der Ampel. Die bislang an verschiedenen Stellen und Sektoren existierenden oder entstehenden Patientendaten sollen dort digital integriert werden. Die Bundesregierung will die Bereitstellung und Nutzung erleichtern. Die geplante Opt-out-Lösung dürfte der erste Schritt sein.
Der Mehrwert der ePA wird am fiktiven Beispiel der Nutzerin Elif, die an Diabetes leidet, dargestellt. „Die täglichen Blutzuckerwerte werden automatisch in der ePA hinterlegt und an ihren Hausarzt übermittelt. Mit diesem tauscht sich Elif regelmäßig per Videosprechstunde oder Messenger über den Therapieverlauf aus. Die wichtigsten Daten zum Therapieverlauf werden in der ePA dokumentiert.“
Bis 2025 soll außerdem eine flächendeckende digitale Datenverfügbarkeit realisiert werden, die zu einer besseren und effizienteren Versorgung sowie einer engeren Vernetzung mit der Forschung beitrage. „So wird die Abstimmung zwischen Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und weiteren Gesundheitsfachberufen erleichtert, weil es ihnen möglich ist, stets auf die aktuellen Gesundheitsinformationen zuzugreifen“, heißt es. Forschungsergebnisse kämen innovativen Therapien und Medikamenten zugute. Die Regierung setzt dabei auf einen raschen Austausch von Erkenntnissen, helfen soll dabei auch die Möglichkeit der Datenspende durch die ePA.