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22.09.2018

Studie Die Botschaften des Arzneiverordnungs-Reports

Berlin (pag) – Einen sich verschärfenden Hochpreistrend prangert der neue Arzneiverordnungs-Report an. Trotz AMONG gelinge es offenbar nicht, die hohen Kosten patentgeschützter Arzneimittel in den Griff zu bekommen, sagt dessen Herausgeber Prof. em. Ulrich Schwabe.

Die Gegenmittel, die Schwabe empfiehlt, sind seit Jahren unverändert: rückwirkende Geltung der Erstattungsbeträge neuer Patentarzneimittel, Nutzenbewertung des Bestandsmarktes sowie reguläre Nutzenbewertung für Orphan-Arzneimittel.
Stichwort Biosimilars: Diese seien in anderen Ländern deutlich billiger. Deshalb sollten Festbeträge für Biosimilars mit einem europäischen Preisvergleich gesetzlich verankert werden, schlägt Schwabe vor.
Auch Prof. Wolf-Dieter Ludwig mahnt bei den biologischen Nachahmerprodukten mehr Verordnungen und vernünftige Preise an. Kritisch sieht der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft ergänzende Schutzzertifikate, die dem Wirkstoff eine längere Patentlaufzeit ermöglichen – „wenn irgendetwas am Molekül verändert wird, was aber keine therapeutische Relevanz hat“.

Martin Litsch, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, bedauert, dass es still geworden ist um die Arzneimittelpolitik. Dieser Umstand suggeriere, dass es keine Probleme gebe, tatsächlich aber gebe es eklatante. Exemplarisch nennt er einige neue Therapien mit jährlichen Kosten von bis zu 750.000 Euro. Das sei angesichts der großen Zahl an neuen Produkten alarmierend. Demgegenüber weist Birgit Fischer darauf hin, dass die Arzneimittelausgaben weniger als ein Fünftel der gesamten Kassenausgaben ausmachten. Arzneimittel seien seit Jahren der Leistungsbereich in der Gesetzlichen Krankenversicherung mit den niedrigsten Ausgabenzuwächsen, im Schnitt 3,4 Prozent. „Angesichts rasant voranschreitender neuer Therapiemöglichkeiten – wie bei Infektionskrankheiten und Krebs – bleiben die Arzneimittelausgaben maßvoll“, so die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen.

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