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30.01.2020

PID-Bericht Die meisten Anträge werden genehmigt

Berlin (pag) – In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Präimplantationsdiagnostiken (PID) in Deutschland angestiegen. Der Höchststand wurde im Jahr 2018 mit 315 erreicht. Das geht aus dem zweiten Bericht der Bundesregierung über die Erfahrungen mit der Präimplantationsdiagnostik hervor, der Zahlen und Daten von 2015 bis 2018 liefert.

In der Regel werden Anträge positiv beschieden, „die Zahl der Ablehnungen entspricht im Mittel einer Quote von ca. acht Prozent“, heißt es im Bericht. Die Entscheidungen, ob eine PID genehmigt wird, fällen die Ethikkommissionen. Die meisten Ablehnungen kommen laut Bericht aus Bayern. 2017 wurden deutschlandweit 203 PID durchgeführt, im Jahr davor 100 und 2015 lediglich 33.
Allerdings liegt die Zahl der genehmigten Anträge in den Jahren 2015 bis 2018 stets höher als die tatsächlich durchgeführten PID. 2018 war das Verhältnis 319 zu 315 (2017: 286 zu 203; 2016: 174 zu 100; 2015: 83 zu 33). „Es ist wahrscheinlich, dass einige der durchgeführten PID im Jahr 2018 sich auf Anträge aus den Vorjahren beziehen. Ein weiterer Grund, dass weniger PID als Anträge gestellt werden, könnten die hohen Kosten sein, die durch das Paar getragen werden müssen“, heißt es im Bericht.
Die Autoren halten fest, dass es nicht zu einer ausufernden Anzahl von PID-Zentren und Ethikkommissionen gekommen sei. Stand September 2019 gibt es zehn genehmigte Zentren und fünf Ethikkommissionen. „Mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt sind alle Bundesländer, wenn auch nicht durchgängig, mit einem PID-Zentrum oder Kooperationspartner ausgestattet und an eine Ethikkommission angeschlossen“, teilen die Autoren mit.

Laut Embryonenschutzgesetz ist die Bundesregierung angehalten, alle vier Jahre einen PID-Bericht zu veröffentlichen.