ForschungDiese Krebsmedikamente könnten 2021 kommen
Berlin (pag) – Etwa sieben Krebsmedikamente mit neuen Wirkstoffen sollen dieses Jahr auf den Markt kommen, das prognostiziert der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa).
Unter anderem könnten zwei neue CAR-T-Zell-Therapien gegen Mantelzell-Lymphom oder Multiples Myelom die Versorgung ergänzen. „Bei diesen werden patienteneigene Immunzellen im Labor gentechnisch so ausgerüstet, dass sie nach Rückführung in den Körper die Tumorzellen bekämpfen können – in vielen Fällen noch jahrelang“, heißt es vom Verband.
Die CAR-T-Zell-Therapie gegen Mantelzell-Lymphom (Wirkstoff: Brexucabtagen Autoleucel) hat im Dezember 2020 bereits eine bedingte Zulassung von der EU-Kommission erhalten. Die CAR-T-Zell-Therapie gegen Multiples Myelom wurde noch nicht bewertet, allerdings gibt es noch einen weiteren Wirkstoff mit dieser Indikation (Isatuximab), der bereits zugelassen, aber noch nicht erhältlich ist.
Andere neue Krebsmedikamente könnten laut vfa bei Patienten mit ganz unterschiedlichen Krebsarten zur Anwendung kommen. Besonders weit fortgeschritten sind fünf Medikamente, die bereits eine positive Bewertung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) haben. Sie sollen gegen Brustkrebs, Haarzell-Leukämie, Lungenkrebs, Schilddrüsenkrebs und Myelofibrose zum Einsatz kommen.
Dabei spielen personalisierte Therapien, also auf bestimmte Genmutationen in den Tumorzellen zugeschnittene Mittel, eine große Rolle. „Auf Patienten und ihre Tumorerkrankung zugeschnittene Therapien sind wesentlich dafür, dass sich in der laufenden Nationalen Dekade gegen Krebs wirklich die Chancen der Betroffenen verbessern können“, sagt vfa-Präsident Han Steutel. Insgesamt erwartet der Verband für dieses Jahr 30 Medikamente mit neuen Wirkstoffen.