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16.01.2023

IntensivstationenDIVI startet Schwangeren-Register

Berlin (pag) – Zur Situation von Schwangeren auf Intensivstationen liegen keine Zahlen vor, bemängelt die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Ein neues Register soll jetzt Abhilfe schaffen.

Das Register „Schwangere und postpartale Patientinnen auf der Intensivstation“ (DIVI-Schwangerenregister) ist jetzt online. Alle Intensivstationen, egal welcher Größe und ob internistisch, neurologisch, anästhesiologisch oder chirurgisch geführt, sind aufgerufen, sich zu registrieren und ihre Patientendaten anonymisiert zu dokumentieren. „Wir haben zur Schwangerenversorgung auf den Intensivstationen keinerlei Zahlen“, bemängelt Prof. Thomas Standl, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Operative Intensiv- und Palliativmedizin im Städtischen Klinikum Solingen, der das Register mitentwickelt hat.

Laut Hochrechnungen der DIVI werden auf den Intensivstationen 4.500 Schwangere jährlich versorgt, wegen Schwangerschaftskomplikationen, aber auch weiterer Krankheitsbilder wie Schlaganfall, Sepsis oder Herzinfarkt. Dokumentierte Fälle dieser Frauen und ihrer ungeborenen Kinder, wie sie es etwa im Vereinigten Königreich, den USA oder Kanada gibt, werden hierzulande aber nicht zentral erfasst. „Wir tappen damit im Dunkel“, sagt Standl. „Wenn wir aber keinen Überblick über die Fallzahlen haben, können wir auch nicht die Versorgungssituation dieser sehr speziellen und besonderen Gruppe von Patientinnen verbessern.“ Die ersten Ergebnisse des Registers sollen Ende des Jahres präsentiert werden.

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