Direkt zu:

02.06.2022

Digitalisierung E-Rezept-Rollout startet auf freiwilliger Basis

Berlin (pag) - Die erste Stufe des „zeitlich und regional gestuften E-Rezept-Rollout“ beginnt mit weiteren Tests. Zunächst in den Regionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein. Die Teilnahme für Praxen ist freiwillig.

Nach einem Beschluss der Gesellschafterversammlung der gematik will man sich bei der Einführung des E-Rezepts zunächst auf die KV-Regionen Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe konzentrieren. Im Sommer soll eine „strukturierte Startphase“ mit „ausgesuchten Praxen“ sowie Apotheken in Westfalen-Lippe beginnen. Ab dem 1. September erfolgt dann in beiden Regionen der Start „in Abhängigkeit von der tatsächlichen technischen und organisatorischen Verfügbarkeit“, wie es in einer gemeinsamen Meldung der Kassenärzte heißt. Für Praxen ist die Teilnahme freiwillig, Apotheken müssen ab diesem Zeitpunkt annahmebereit sein.

„Keine Praxis muss die Umsetzung fürchten, denn uns ist bewusst, dass es derzeit vielfach noch an zentralen Modulen fehlt und digitale Prozesse Strukturänderungen in Praxen bedingen, die vor der Routine Aufwand erfordern“, sagt Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KV Schleswig-Holstein.

Die nächsten Schritte der stufenweisen Einführung sollen von den Gesellschaftern zeitnah festgelegt werden. „Stand heute“ sei angedacht, drei Monate später – nachdem die Gesellschafter den Erfolg der ersten Stufe beschlossen haben – in diesen beiden Regionen verpflichtend und in sechs weiteren Bundesländern sukzessive die Einführung umzusetzen. Im Jahr 2023 sollen dann die ausstehenden acht Bundesländer folgen. „Bis zur verbindlichen Einführung des E-Rezeptes sind die medizinischen Einrichtungen in allen Regionen angehalten, von der Möglichkeit der E-Rezept-Ausstellung Gebrauch zu machen“, schreibt die gematik in einer Mitteilung.

Anfang Mai hatte das Bundesgesundheitsministerium noch eine verpflichtende Einführung in Bayern und Schleswig-Holstein gefordert. Mit der jetzigen Lösung ist die gematik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung einen Schritt weit entgegengekommen, diese hat das Projekt im Gegenzug abgesegnet.

Verwandte Artikel