Long Covid und ME/CFSEin runder Tisch und ein vielversprechendes Medikament
Berlin (pag) – Rede und Antwort steht Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) den Abgeordneten im Rahmen der Befragung der Bundesregierung. Besonderes Interesse bekunden die Abgeordneten an Long Covid und ME/CFS.
Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen) erkundigt sich zum Status Quo des runden Tischs Long Covid und ME/CFS. An diesem arbeitete man fieberhaft an der Heilung von Long Covid, antwortet Lauterbach: „Derzeit sind wir dabei, ein Forschungsprogramm umzusetzen, das größte in Europa, mit Mitteln von 100 Millionen Euro für Long Covid bei Erwachsenen und von 50 Millionen Euro für Long Covid bei Kindern, weil wir da derzeit noch keine Heilung haben.“
Ein vielversprechender Kandidat könnte das Medikament BC 007 sein, weiß die Abgeordnete Simone Borchardt (CDU/CSU). Sie fragt den Minister, ob die Zulassungsprozesse beschleunigt werden können. Aktuell befindet sich der Wirkstoff noch in der Studie. Auch für Lauterbach ist es ein Medikament, „in das wir viele Hoffnungen setzen“, aber die Studie müsse erst einmal ausgewertet vorliegen, dann gebe es die Zulassungsentscheidung.
Weiterhin erklärt der Bundesgesundheitsminister zur Entstehung von Long Covid, dass ein Risikofaktor wiederholte Covid-Infektionen seien. „Daher ist es leider so, dass man nicht wie bei einer Erkältung – jedes Jahr eine Erkältung, und es ist immer wieder das Gleiche – bei Long Covid sagen kann: Jedes Jahr eine Covid-Infektion, und ich habe kein Risiko, Long Covid zu bekommen.“ Schwere Verläufe stellten das größte Risiko dar. Impfungen schützten vor diesen schweren Verläufen. „Trotzdem ist es in seltenen Fällen so, dass auch die Impfung zu Long Covid führen kann.“, stellt Lauterbach klar. Dennoch: In der Summe schütze die Impfung häufiger vor Long Covid, nur selten trage sie dazu bei.
Gegenstand der Befragung sind außerdem: das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, das Gesundheitssicherstellungsgesetz, die Notfallreform, Arzneimittel-Lieferengpässe sowie die Prognosen des GKV-Schätzerkreises.