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26.08.2024

ReproduktionsmedizinEizellspende legalisieren? Anstoß durch FDP-Abgeordnete

Berlin (pag) – „Ich setze mich für eine Legalisierung der Eizellspende noch in dieser Wahlperiode ein. Deshalb habe ich heute die Kollegen der demokratischen Fraktion eingeladen, einen gemeinsamen Antrag zu erarbeiten“, bekennt sich die Bundestagsabgeordnete Katrin Helling-Plahr (FDP) über den Kurznachrichtendienst X.

In einem Mailing lädt die Freie Demokratin die Bundestagsabgeordneten ein, gemeinsam eine fraktionsübergreifende Debatte anzustoßen sowie einen Gruppenantrag zur Legalisierung der Eizellspende zu erarbeiten.

„Paaren, die ungewollt kinderlos bleiben, kann in Deutschland zu oft nicht geholfen werden“, betont die Abgeordnete in dem Schreiben, das der Presseagentur Gesundheit vorliegt. Ungewollte Kinderlosigkeit kann zu einer gravierenden Belastung führen, erinnert Helling-Plahr. Abgesehen von der Bundesrepublik ist es innerhalb der EU lediglich in Luxemburg untersagt, Eizellspenden vorzunehmen.

Vor rund vier Monaten übergaben die Experten der Regierungskommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin ihren Abschlussbericht. Die Autoren schreiben: „Die Begründung, auf die der Gesetzgeber 1990 das Verbot Eizellspende gestützt hat, insbesondere das Ziel einer Vermeidung einer gespalteten Mutterschaft, muss heute als überholt und nicht mehr überzeugend gelten.“ Die Kommission glaubt, Eizellspenden könnten auch hierzulande unter engen Voraussetzungen ermöglicht werden.

In der Ampel herrscht Unstimmigkeit. „Schade, dass sich gerade die familienpolitische Sprecherin der SPD Menschen in den Weg stellt, die einander helfen wollen“, empört sich Helling-Plahr. Sie bezieht sich auf Leni Breymaiers Absage, sich der Initiative anzuschließen. Über das soziale Netzwerk Instagram räumt die SPD-Abgeordnete Breymaier ein, dass sie die Legalisierung kritisch sehe. Allerdings sei der Diskussions- und Beratungsprozess in ihrer Fraktion noch nicht abgeschlossen. „Ich würde mich freuen, die FDP würde sich endlich mit Themen befassen, die die Frauen in Deutschland wirklich bewegen und nicht den weiblichen Körper weiter marktwirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten unterwerfen wollen.“

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