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16.07.2021

Frauengesundheit Endometriose soll auf die politische Agenda

Berlin (pag) – Mehr Aufmerksamkeit, mehr Aufklärung und mehr Forschung rund um das Krankheitsbild Endometriose fordert die Endometriosevereinigung Deutschland. Sie will das Thema Frauengesundheit insgesamt stärker in den Mittelpunkt der politischen Debatte rücken.

In einem aktuellen Schreiben kritisiert die Vereinigung, dass es „auf bundespolitischer Ebene immer noch keine Auseinandersetzung“ mit dem Thema Endometriose gebe. Und das, obwohl laut aktuellem Frauengesundheitsbericht des Robert Koch-Instituts allein in Deutschland rund zwei Millionen Frauen unter der Krankheit litten. Mit einem Forderungskatalog und einer großen Kampagne in den sozialen Medien wolle man den Diskurs um die Krankheit nun jedoch auf die politische Agenda setzen, kündigt die Selbsthilfeorganisation an. Doch dabei soll es nicht bleiben. Neben einem Nationalen Aktionsplan für Frauengesundheit verlangen die Autorinnen um Geschäftsstellenleiterin Anja Moritz unter anderem die Einrichtung eines Unterausschusses Frauengesundheit im Bundestag sowie die Berufung einer Bundesbeauftragten, die sich dem Thema widmet. Denn: „Endometriose ist nicht die einzige Erkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft und nur wenig Beachtung erfährt“, so Moritz.

Damit vor allem junge Frauen besser über Endometriose Bescheid wissen und Menstruationsschmerzen deuten können, brauche es zudem eine bundesweite Aufklärungskampagne über das Thema. Diese solle mit mindestens zehn Millionen Euro jährlich aus den Mitteln der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gefördert werden, schlägt die Endometriosevereinigung in ihrem Schreiben vor. Weitere 14 Millionen Euro an Fördermitteln pro Jahr würden zudem benötigt, um die Forschung zu Ursachen und Therapiemöglichkeiten voranzutreiben. „Nur so kann die Erkrankung selbst, nicht nur deren Symptome, behandelt werden“, betont Moritz.

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