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12.05.2025

UnterversorgungEngpass bei Blutplasma-Produkten

Berlin/Brüssel (pag) – Die Versorgung mit lebenswichtigen Blutplasmaprodukten ist zunehmend gefährdet. Eine Allianz aus verschiedenen Industrie- und Patientenverbänden fordert konkrete politische Lösungen für eine sichere Versorgung in Deutschland und der EU.

In einem gemeinsamen Positionspapier verlangen die Verbände unter anderem, die bisherige Datumsgrenze zu streichen, um sämtliche Immunglobulinpräparate vom Preismoratorium zu befreien. Auch soll der Herstellerabschlag reduziert werden, um der „besonderen Kostenstruktur von Blutplasmaprodukten gerecht zu werden“.

Die Allianz verweist auf einen Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts für 2024: Demnach sei der Bedarf an Blutplasmaprodukten in den letzten Jahren erheblich gestiegen – allein der Verbrauch von Immunglobulinen nimmt zwischen 2013 und 2023 um 120 Prozent zu. Gleichzeitig wachse die in Deutschland gesammelte Plasmamenge nur geringfügig (um vier Prozent zwischen 2014 und 2023). Diese zunehmende Diskrepanz zwischen steigendem Bedarf und begrenzter Verfügbarkeit von in Deutschland gesammeltem Plasma „gefährdet die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit lebenswichtigen Therapien – hier oder in Nachbarländern“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Auch auf europäischer Ebene verschärfe sich die Lage: Viele Staaten sind aufgrund eines unzureichenden Spendeaufkommens auf Plasmaimporte aus anderen EU-Mitgliedstaaten oder Drittstaaten, darunter den USA, angewiesen, informieren die Organisationen. Doch die geopolitischen Entwicklungen setzten die Lieferketten aus Drittstaaten zunehmend unter Druck. Dies stelle ein erhebliches Risiko für die Versorgungssicherheit dar und unterstreiche die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für die Plasmaspende in Deutschland und Europa nachhaltig zu verbessern.

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