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09.04.2025

DigitalisierungePA: Hochlaufphase statt Roll-out-Termin

Berlin (pag) – Die elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten, die keinen Widerspruch eingelegt haben, soll in den „kommenden Wochen in die Hochlaufphase eintreten können“. Das teilt Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) auf der Digital-Health-Messe DMEA mit. Neu ist auch: Für Ärzte bleibt die Teilnahme erstmal freiwillig.

Mit dem Verlauf der Pilotphase zeigt sich Lauterbach „sehr zufrieden“. In den Modellregionen würden derzeit 280.000 ePAs pro Woche geöffnet. Die vom Chaos Computer Club aufgezeigten Sicherheitslücken beim Thema Massenzugriff habe man beseitigen können. Technisch sei man ebenfalls zufrieden. Deswegen könne „die nächste Stufe der Testung außerhalb der Modellregionen“ in den kommenden Wochen beginnen. Man gehe nach drei Maßgaben vor. Erstens: Sicherheit gehe immer vor. Zweitens: „Wir werden die nächste Stufe immer erst einführen, wenn wir die Stufe davor gründlich getestet haben.“ Drittens: „Niemand soll dafür bestraft werden, wenn etwas nicht funktioniert, was er selbst nicht kontrollieren kann.“ Verpflichtungen und Sanktionen für Ärzte soll es folglich erstmal nicht geben. Genaue Angaben zum Zeitplan oder dem Ausmaß der „Hochlaufphase“ nennt der Minister nicht.

Dr. Carola Reimann, die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, spricht von einer „ambitionslose Ankündigung des Ministers“. Die AOK wie die anderen Krankenkassen hätten ihre Aufgaben im Zusammenhang mit der Einführung der ePA fristgerecht erledigt und sich dabei in einem „Kraftakt“ an die Zeitpläne gehalten. „Umso enttäuschender ist es, dass der Minister jetzt keinen konkreten Starttermin für den bundesweiten Roll-out der ePA nennt“, kritisiert Reimann. 

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