Kampf gegen Brustkrebs Erfolg durch 20 Jahre Zertifizierung
Berlin (pag) – Die Zertifizierung von hochspezialisierten Brustkrebszentren durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat nach Studienlage die Behandlungsqualität in den vergangenen 20 Jahren deutlich gesteigert. Heute kommt das Zertifizierungssystem in der Onkologie breit zum Einsatz.
Die Onkologie-Experten rechnen damit, dass die Krankenhausreform das System weiterentwickeln wird. „Als die DKG die ersten Brustkrebszentren zertifizierte, war nicht absehbar, wie sehr das System 20 Jahre später die onkologische Versorgung prägen würde, berichtet die Bereichsleiterin Zertifizierung in der DKG, Simone Wesselmann: „Die Erfolge sind enorm“, betont Wesselmann beim Symposium „20 Jahre Zertifizierung“.
Die WiZen-Studie belegt, dass die Behandlung in zertifizierten Zentren im Vergleich zur Behandlung in nicht-zertifizierten Einrichtungen zu deutlichen Überlebensvorteilen der Patientinnen führt. Es treten weniger Komplikationen auf, und die Begleit- oder Spätfolgen der Behandlung und der Erkrankung fallen milder aus.
Zertifizierte Zentren sind Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen. Sie bilden den gesamten tumorspezifischen Patientenpfad ab: von der Früherkennung, über Diagnostik und Therapie bis hin zur Nachsorge und Palliation.
„Wer ein zertifiziertes Zentrum nutzt, lebt länger“ bringt es Sonja Optendrenk auf den Punkt. Sie ist Unterabteilungsleiterin „Zielgruppenspezifische Prävention, Nicht-übertragbare Krankheiten“ im Bundesgesundheitsministerium. Die Bedeutung der Zentren werde durch den demografischen Wandel noch zunehmen: „Es werden mehr Menschen mit Krebs leben müssen“, sagt Optendrenk.
Bestenfalls soll die gesamte onkologische Versorgung in Zukunft in zertifizierten Zentren erfolgen, sind sich die Krebsexperten einig. Das empfiehlt auch die Krankenhaus-Regierungskommission. „Wir haben 20 Jahre lang Erfahrungen mit dem Zertifizierungssystem gesammelt, davon kann und sollte der Gesetzgeber Gebrauch machen, damit am Ende die Patientinnen und Patienten profitieren“, bekräftigt DKG-Präsident Prof. Michael Ghadimi.