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28.01.2021

Krankenhäuser Ersatzkassen wollen Bund-Länder-Pakt


Berlin (pag) – Krankenhausstruktur, elektronische Patientenakte (ePA), Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), Kassenfinanzen, – diese Themen stehen auf der Agenda des Verbands der Ersatzkassen (vdek).

„Wir brauchen einen Bund-Länder-Pakt für eine moderne Krankenhausstruktur“, fordert vdek-Vorsitzende Ulrike Elsner in einer Online-Pressekonferenz. Die Bundesländer müssten über ihre Grenzen hinweg gemeinsam gestalten. Über eine bundesweite Rahmenplanung sollten die jeweiligen Versorgungsstufen definiert werden. Investitionsfördermittel und medizinisches Fachkräftepersonal werden nach Elsners Vorstellungen dann auf weniger, aber größere Standorte verteilt. Die Corona- Pandemie zeige laut der Verbandschefin, dass die wohnortnahe Krankenhausversorgung in den Hintergrund rücke, die Schwerkranken würden sich vorwiegend in den großen Einrichtungen in den Ballungsgebieten behandeln lassen. Zudem stelle sich heraus, dass nicht alle aufgeschobenen stationären OPs tatsächlich nachgeholt werden müssten. Grundsätzlich gelte für Elsner weiterhin die Losung „ambulant vor stationär“. Die Versorgung in strukturschwachen Regionen sollte durch die Umwidmung von Kliniken in ambulant-stationäre Einrichtungen der Basisversorgung gewährleistet werden.

In Sachen DiGA kritisiert Elsner die „exzessive und willkürliche Preisstrategie“ mancher Hersteller. Diese riefen Kosten von bis zu 750 Euro pro Quartal je App auf. Zu viel für die Ersatzkassen. Bei ihnen seien bisher rund 1.500 DiGA-Verordnungen aufgelaufen, berichtet der vdek. Probleme bei der ePA gibt es derzeit bei der digitalen Authentifizierung. Nur zwei Ersatzkassen böten diesen Weg laut Elsner an. Andere würden zwar nachziehen wollen, allerdings könnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik monieren, dass bestimmte digitale Verfahren nicht angewendet werden dürfen. Elsner fordert Rechtssicherheit. Sorgen bereiten dem ehrenamtlichen vdek-Vorsitzenden Uwe Klemens die Finanzen. „Die Vermögen der Kassen werden im Laufe des Jahres weitestgehend aufgebraucht sein.“ Das hätte zur Folge, dass der Zusatzbeitrag für 2022 mitunter verdoppelt werden müsste.

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