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24.09.2018

Hanf Erste Cannabisernte 2020

Berlin (pag) – Die Bundesregierung rechnet mit der ersten Hanfernte 2020. Das antwortet sie der FDP-Fraktion im Bundestag auf eine Kleine Anfrage. Währenddessen hat die Krankenkasse Barmer die Anzahl der Cannabis-Anträge ihrer Versicherten bekanntgegeben.

Im ersten Quartal des kommenden Jahres sollen nach einer Neuausschreibung die Aufträge zum Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland vergeben werden, teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Drucksache 19/4095) auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 19/3767) der FDP-Fraktion mit. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe zur beschleunigten Fortsetzung des Vergabeverfahrens eine erste Ausschreibung aufgehoben. In der neuen Ausschreibung seien die Mindestbedingungen zur Eignung nun präzisiert. So hätten Bieter mit Erfahrung im Anbau und in der Verarbeitung von Arzneipflanzen die gleichen Chancen wie Bieter mit Erfahrungen im Cannabisanbau, führt die Bundesregierung aus.

Die Aufträge werden den Angaben zufolge in 13 Losen vergeben, heißt es weiter. Mindestens drei und bis zu 13 Bieter könnten bei entsprechender Beteiligung den Zuschlag bekommen. Ein Bieter könne zugleich maximal den Zuschlag für fünf Lose erhalten. So solle eine breitere Beteiligung und damit das Ausfallrisiko vermindert werden.
Bei der Barmer sind nach eigenen Angaben 6.583 Anträge auf die Kostenübernahme von Cannabis eingegangen. „Davon wurden 4.436 Anträge genehmigt und 2.147 abgelehnt“, teilt die Krankenkasse mit, die das Thema kritisch sieht. „Cannabis-haltige Arzneimittel dürfen nun bei vielen Erkrankungen verordnet werden, auch wenn deren Wirkung wissenschaftlich nicht hinlänglich erwiesen ist“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Die meisten Anträge stammen aus Bayern (1.413) und Nordrhein-Westfalen (1.270), die wenigsten aus Bremen (16) und dem Saarland (98).

Die Antwort der Bundesregierung ist unter folgendem Link nachzulesen:
dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/040/1904095.pdf