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06.03.2023

Personalisierte Medizin Erste Zentren zertifiziert

Berlin/Freiburg (pag) – Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat die ersten Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) zertifiziert. Dabei handelt es sich um die Berliner Charité und das Universitätsklinikum Freiburg.

In ZPM werden für Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Krebsbehandlungen Therapieempfehlungen auf Basis der Genommedizin erarbeitet, wenn die Standardtherapien keine Option mehr darstellen oder wenn bei seltenen Krebserkrankungen solche nicht vorhanden sind, teilt die DKG mit. Die Grundlage personalisierter Medizin bildeten umfassende Genomanalysen, die neue Therapieoptionen eröffneten. Experten gäben im Rahmen eines Molekularen Tumorboards Empfehlungen für den weiteren Therapieverlauf.

Die Etablierung dieser Zentren ist Resultat des Innovationsfonds-Projekts „DNPM – Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin“. Pate steht dabei das ZPM-Netzwerk in Baden-Württemberg, wo bereits vier Zentren für Personalisierte Medizin ins Leben gerufen wurden. Im Modellprojekt des Innovationsfonds soll das Konzept nun bundesweit Anwendung finden.

Hohen Stellenwert messen die Initiatoren der Vernetzung bei. Das „erlaubt uns einen intensiven Austausch – alle Zentren für Personalisierte Medizin profitieren von den erhobenen Daten und können die Erkenntnisse für die Forschung und auch zeitnah für die Versorgung der Patientinnen und Patienten nutzen“, sagt Prof. Nisar Malek. Er ist mit Prof. Ulrich Keilholz Vorsitzender der Zertifizierungskommission ZPM und zudem Leiter des DNPM-Projekts.

Bei Berlin und Freiburg soll es nicht bleiben, kündigt Keilholz, gleichzeitig Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center, an. „Ich freue mich auf mindestens zehn hervorragende zertifizierte Zentren für Personalisierte Medizin, in denen Krebspatientinnen und -patienten individuelle und an aktuellster Forschung ausgerichtete Unterstützung erhalten.“

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