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20.02.2018

ThemenCheck Medizin Erstes Berichtsprotokoll veröffentlicht

Köln (pag) – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) veröffentlicht jetzt auf seiner Webseite „ThemenCheck Medizin“ das erste Protokoll zu einem Health-Technology-Assessment-Bericht (HTA-Bericht). Es geht um die Frage, ob eine begleitende Musiktherapie für Patienten mit Krebs zu besseren Behandlungsergebnissen führt.

Krebserkrankungen und ihre Behandlung sind für die Betroffenen mit erheblichen Belastungen verbunden. Von einer Musiktherapie, die etwa die Chemotherapie, Bestrahlung, Immuntherapie oder eine palliative Versorgung begleitet, erhoffen sich die Patienten Verbesserungen der Lebensqualität. Sie könnte beitragen zur Entspannung oder Aktivierung und möglicherweise auch Verbesserungen in anderen patientenrelevanten Endpunkten bringen, zum Beispiel eine Schmerzlinderung. Der HTA-Bericht soll dem IQWiG zufolge eine Nutzenbewertung, eine gesundheitsökonomische Bewertung und eine Auseinandersetzung mit ethischen, organisatorischen, sozialen und rechtlichen Aspekten beinhalten.
„Für Krebskranke und ihre Angehörigen ist wichtig, wie sie im täglichen Leben zurechtkommen, ob und wie gut sie am Berufsleben und am sozialen Leben teilhaben können, wie sie ihre Krankheit bewältigen und ob sie sich wohlfühlen“, erklärt Ulrich Siering, der im IQWiG für den ThemenCheck Medizin mitverantwortlich ist. „Deshalb wird in der Nutzenbewertung viel Wert auf patientenrelevante Endpunkte gelegt, mit denen sich beispielsweise der Einfluss einer Musiktherapie auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität untersuchen lässt.“
Auf der Basis des jetzt veröffentlichten Protokolls werden Autoren einen vorläufigen Bericht verfassen, zu dem alle Interessierten Stellungnahmen abgeben können. Danach wird der Basisbericht finalisiert. Außerdem schreiben die Autoren eine allgemein verständliche Version und das IQWiG ergänzt das Paket um einen Herausgeberkommentar. „Uns ist sehr daran gelegen, dass die Menschen, die uns die Themen vorgeschlagen haben, am Ende klare und verständliche Antworten auf ihre Fragen erhalten“, so Siering.
 
Das Thema geht auf einen Vorschlag aus der Bevölkerung zurück. Die Ergebnisse wird das IQWiG auf der Webseite „ThemenCheck Medizin“ veröffentlichen und an den Gemeinsamen Bundesausschuss und das Bundesministerium für Gesundheit übermitteln. Die Veröffentlichung des vorläufigen Basisberichts ist für das letzte Quartal des Jahres 2018 vorgesehen.
 

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