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01.07.2019

Jahrestagung Ethikrat diskutiert über Robotik in der Pflege

Berlin (pag) – Auf Künstliche Intelligenz gestützte Robotik soll in der Pflege verstärkt zum Einsatz kommen. Wie wirkt sich das auf die Bedürfnisse der Betroffenen aus? Darüber diskutieren Wissenschaftler und Angehörige von Senioren-Organisationen kürzlich bei der Jahrestagung des Deutschen Ethikrates.

Angesichts des demografischen Wandels steigt in Deutschland die Zahl der Pflegebedürftigen. Politik und Forschung setzen deshalb immer stärker auf Robotikprojekte, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Die Roboter sollen Pflegekräfte entlasten, aber auch die Selbstbestimmung der Betroffenen verbessern.
„Pflegetechniken versprechen Auswege aus der drohenden Pflegekrise. Damit diese zukünftige Entwicklung menschlich gestaltet wird, müssen wir heute die Weichen im Umgang mit der Technik stellen“, appelliert Prof. Peter Dabrock, Vorsitzender des Rates, vor Beginn der Tagung. Wissenschaftler aus Informatik, Medizin, Psychologie, Medizinethik, Rechtswissenschaft und Kulturanthropologie sowie Angehörige von Senioren-Organisationen tauschen sich dort über komplexe ethische Fragen aus: Wie sollte die verantwortungsvolle Entwicklung von Mensch-Maschine-Interaktionssystemen gestaltet werden? Welche Auswirkungen hat die KI-gestützte Robotik auf die Bedürfnisse der Betroffenen? Wie verändert sie gesellschaftliche und individuell geprägte Menschen- und Altersbilder? Welcher (arbeits)rechtlichen Rahmenbedingungen bedarf es, um Patienten, Angehörige und Pflegekräfte zu schützen?
Bei einem Praxis-Parcours werden aktuelle Roboterentwicklung vorgestellt. Die Teilnehmer können sie kennenlernen und direkt mit den Entwicklern über ethische Fragen diskutieren.

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