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15.07.2024

Ärzteschaft
EU-Strategie gegen Arzneimittel-Lieferengpässe gefordert

Berlin - Im Rahmen der 69. Konsultativtagung haben deutschsprachige Ärzteorganisationen aus verschiedenen Ländern ein gemeinsames Communiqué verabschiedet. Darin fordern sie die Politik zu einem entschiedeneren Handeln gegen Medikamentenknappheit auf.

Die bisher auf nationaler und europäischer Ebene ergriffenen Maßnahmen reichten nicht aus, um die Probleme zu lösen, heißt es in dem Schreiben und weiter: „Wir brauchen eine Diversifizierung von Lieferketten, eine nachhaltige Stärkung der Produktion sowohl von Arzneimitteln als auch von Wirkstoffen in Europa und wirksame Maßnahmen für eine ausreichende Vorratshaltung.“ Die Ärzteorganisationen verlangen von der Europäischen Union, eine Strategie gegen die zunehmende Abhängigkeit von asiatischen Produktionsstätten zu entwickeln.

Das Communiqué stellt klar, dass es nicht die Aufgabe von Ärztinnen und Ärzten sein könne, laufend die Versäumnisse der Politik gegenüber den Patientinnen und Patienten zu entschuldigen. Die Patienten hätten die bestmögliche Versorgung verdient, dies sollten die politisch Verantwortlichen ermöglichen und langfristig absichern.

Die Ärzte erinnern unter anderem daran, dass es im Winter 2023/24 erneut „tiefgreifende Versorgungsprobleme“ bei essenziellen Medikamenten wie Antibiotika gegeben habe. Auch aktuell seien sie und ihre Patienten mit Lieferengpässen bei Hunderten von Arzneimitteln konfrontiert. Die mangelnde Verfügbarkeit erschwere zunehmend die bestmögliche medizinische Behandlung und schränke den ärztlichen Spielraum bei der Therapiefindung in teils unzumutbarer Weise ein.


An der 69. Konsultativtagung der deutschsprachigen Ärzteorganisationen nahmen Vertreter aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol, Luxemburg und Liechtenstein teil, die gemeinsam mehr als 600.000 Ärztinnen und Ärzte repräsentieren.

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