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06.09.2024

Digitale ZukunftExperten-Gipfel legt 10-Punkte-Plan vor

Brandenburg (pag) – 42 Milliarden Euro könnten jährlich durch die Digitalisierung eingespart werden. Forscher von 20 Universitätskliniken zeigen, was dafür getan werden muss.

Die ärztliche Verantwortung für Diagnostik und Therapie muss bei allen digitalen Prozessen, auch bei der Nutzung KI-gestützter Systeme, zu jeder Zeit beim behandelnden Arzt liegen. Dafür sind klare Verantwortlichkeiten zu etablieren. Das ist eine der zentralen Forderungen des von über 100 forschenden Ärzten aus 20 deutschen Universitätskliniken erstellten 10-Punkte-Plans für die erfolgreiche Gestaltung der digitalen Transformation des Gesundheitswesens.

Prof. Hendrik Borgmann, Direktor für Urologie des beim Gipfeltreffen federführenden Uniklinikums Brandenburg, ist begeistert: „Allein in finanzieller Hinsicht lassen sich hier laut einer aktuellen McKinsey-Studie 42 Milliarden Euro pro Jahr einsparen, die wir dann besser an anderer Stelle zum Wohle der Patient:innen investieren können.“ Wie weitere Punkte des Papiers klarstellen, seien dafür aber der Ausbau von Bildungs- und Weiterbildungsprogrammen und die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit notwendig. Die Finanzierung und Vergütung digitaler Gesundheitslösungen müssen gewährleistet sein. Evidenzbasierte Anwendungen bräuchten klare Abrechnungsziffern, etwa im EBM und in der GOÄ.

Die Schirmherrin der Konferenz, Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), ergänzt: „Bereits heute sind KI-gestützte Systeme in der Lage, riesige Mengen an medizinischen Daten zu analysieren. Dies führt nicht nur zu schnelleren Diagnosen, sondern auch zu einer frühzeitigen Erkennung von Krankheiten.“ Großes Zukunftspotenzial biete KI laut den Forschern durch personalisierte und präzise Therapieempfehlungen. Dafür müssten noch viele rechtliche und strukturelle Herausforderungen bewältigt werden. Dies betrifft vor allem Datenschutzvorgaben und durch den Föderalismus bisher noch sehr heterogene Digitalisierungsstandards.

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