Direkt zu:

17.04.2019

Hebammenreformgesetz Finanzierungssicherheit sicherstellen

Berlin (pag) – Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV), die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) sowie die Evangelische Hochschule Berlin begrüßen eine Akademisierung der Hebammenausbildung auf einer Veranstaltung in Berlin.

„Der Anfang des Lebens ist uns nicht egal“, sagt die Verbandsdirektorin des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV), Melanie Kanzler, beim Parlamentarischen Frühstücks im Bundestag zum Thema Hebammenausbildung. „Wir begrüßen die Akademisierung sehr“, erklärt sie. Hebammen sollen in Deutschland ab dem Jahr 2021 ein duales Studium absolvieren. So sieht es der Referentenentwurf zur Reform der Hebammenausbildung vor, der eine Richtlinie der Europäischen Union aus den Jahren 2005 und 2013 umsetzt. Die Hebamme nehme laut Kanzler eine Schlüsselposition in der geburtshilflichen Versorgung ein: „Mit ihren Kompetenzen und Fähigkeiten steigt und fällt die Qualität der geburtshilflichen Versorgung für Mutter und Kind.“ Krankenhäuser, Hochschulen und Wissenschaft seien bereits in einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Der Beruf habe sich laut DEKV gewandelt und erfordere eine umfassende wissenschaftliche Ausbildung. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehe die praktische Arbeit mit den werdenden Eltern und ihren Kindern.
„Hebammen tragen eine große Verantwortung für die gesundheitsfördernde Versorgung von Mutter und Kind während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und erstem Lebensjahr des Kindes“, weiß Melita Grieshop, Professorin für Hebammenwissenschaften und Beauftragte im Studiengang Hebammenkunde an der Evangelischen Hochschule Berlin. „Mit der Überführung der Hebammenausbildung an die Hochschulen besteht die Chance, die Qualität der geburtshilflichen Versorgung in Deutschland weiter zu optimieren.“ Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen bei der berufspraktischen Ausbildung bedeute einen finanziellen Aufwand und müsse als Teil der refinanzierten Aufwendungen für die Ausbildung mit in das geplante Gesetz aufgenommen werden. Weiterhin müsse es eine Qualifizierungsoffensive für Praxisanleiter und Praxisbegleiter im Krankenhaus geben.