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13.07.2020

Initiative Fonds unterstützt Antibiotikaforschung

Genf (pag) – Mehr als 20 führende Biopharmaunternehmen haben den Start des AMR Action Fund bekanntgegeben. Die Partnerschaft will bis zum Jahr 2030 Patienten bis zu vier neue Antibiotika zur Verfügung stellen. Die Unternehmen verpflichten sich, fast eine Milliarde US-Dollar an neuen Finanzmitteln aufzubringen, um die klinische Entwicklung von innovativen neuen Antibiotika zu ermöglichen.

Diese Medikamente werden dringend benötigt, um dem rapiden Anstieg antibiotikaresistenter Infektionen – auch als Antibiotikaresistenz oder AMR bezeichnet – entgegenzuwirken.
Der AMR Action Fund ist eine Initiative der International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations (IFPMA). Über den Fonds schließen sich Unternehmen mit gemeinnützigen Organisationen, Entwicklungsbanken und multilateralen Organisationen zusammen, um die Entwicklung von Antibiotika zu stärken und zu beschleunigen. Der Fonds wird sich dabei auf die Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit konzentrieren. Er stellt dringend benötigte finanzielle Mittel sowie wichtige technische Unterstützung bereit, heißt es in einer Mitteilung. „Im Gegensatz zu Covid-19 ist AMR eine vorhersehbare und vermeidbare Krise. Wir müssen gemeinsam handeln, um die Antibiotika-Pipeline wieder aufzubauen und um sicherzustellen, dass es die vielversprechendsten und innovativsten Antibiotika vom Labor zu den Patienten schaffen“, sagt IFPMA-Generaldirektor Thomas Cueni.
Derzeit sind nur wenige neue Antibiotika in der Pipeline. Das Problem: Zwar werden neue Mittel dringend benötigt, aber einen rentablen Markt gibt es für sie derzeit nicht. Neue Antibiotika werden sparsam eingesetzt, um ihre Wirksamkeit zu erhalten; folglich machen sie kaum Umsatz. Deswegen mussten in den letzten Jahren eine Reihe von Biotechunternehmen, die sich auf die Antibiotikaherstellung fokussiert hatten, Konkurs anmelden. Einige weitere große Pharmafirmen seien aus der Forschung ausgestiegen, informiert IFPMA.
Der Fonds soll voraussichtlich im vierten Quartal 2020 einsatzbereit sein.

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