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24.11.2022

Onkologie Formular zur Lebensqualität wird kürzer und präziser

Regensburg (pag) – Der Fragebogen zur Messung der Lebensqualität bei Krebspatienten soll gekürzt und optimiert werden. Im Fokus stehen hierbei die Nebenwirkungen medizinischer Behandlungen. Um die Einflüsse dieser Therapien auf die empfundene Lebensqualität effizient erfassen und reduzieren zu können, wird ein neuer Fragebogen getestet.

Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) befasst sich aktuell mit einem Projekt, das einen gekürzten Fragebogen zur Symptomatik von Nebenwirkungen bei der Krebsbehandlung testet. Über zwei Jahre beteiligen sich 2.000 Krebspatienten und füllen in einer balancierten Reihenfolge den bisherigen sowie den neuen Fragebogen aus, der um passende Symptome, die den Nebenwirkungsprofilen bestimmter Substanzen entsprechen, ergänzt ist. Getestet wird die Messgenauigkeit beider Bögen und ob die Antworten jeweils identisch ausfallen.

Gefördert wird das Projekt von der European Organisation for Research and Treatment of Cancer mit 300.000 Euro. Die Organisation hatte bereits den bisherigen Fragebogen entwickelt: „C30“. Dieser umfasst 30 Fragen, mit denen Symptome sowie bestimmte Funktionen, etwa die körperliche Belastbarkeit und Aktivität im Alltag, festgestellt werden. Warum es Optimierungsbedarf gibt, erläutert Prof. Michael Koller, Leiter des Zentrums für Klinische Studien am UKR: „Es werden laufend neue Substanzen getestet, die zum Teil ganz spezifische Nebenwirkungsprofile aufweisen und auf bestimmte Symptome von Patienten abgestimmt sind. Daher ist bei der Erfassung der Symptome mehr Flexibilität gefordert.“

Ziel ist es, den kürzeren Fragebogen „F17“ künftig als Basisinstrument für klinische Studien der Onkologie zu etablieren. Erkenntnisse aus erhobenen Lebensqualitätskriterien zusammen mit therapiebedingten Nebenwirkungen sollen in Therapieentwicklungen und -empfehlungen stärker berücksichtigt werden.

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