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25.01.2024

SelbstverwaltungG-BA erweitert GKV-Leistungskatalog

Berlin (pag) – Der Gemeinsame Bundeausschuss (G-BA) erweitert den GKV-Leistungskatalog: Aufgenommen hat er unter anderem ein bildgebendes Verfahren zum Abklären von koronarer Herzkrankheit als neue ambulante Leistung. Außerdem wird Fluoridlack unabhängig vom Kariesrisiko für alle Kinder unter sechs Jahren eine Kassenleistung. Bisher gab es für den Schutz des Milchgebisses je nach Altersgruppe unterschiedliche Regelungen.

Ein weiterer Beschuss des G-BA: Die Systemische Therapie ist künftig auch für Kinder und Jugendliche eine Leistung der GKV. Außerdem kann bei gesetzlich Versicherten die Computertomographie-Koronarangiographie (CCTA) eingesetzt werden, wenn in Arztpraxen der Verdacht auf eine chronische koronare Herzkrankheit abgeklärt werden soll. Die CCTA ist eine nicht-invasive bildgebende Methode, mit der die Herzkranzarterien dargestellt werden, um dort Verengungen oder Verschlüsse zu finden.

Dr. Monika Lelgemann, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Methodenbewertung, erwartet künftig, dass die Häufigkeit diagnostischer Herzkatheterverfahren abnimmt. „Bei vergleichbarer Krankheitslast wurden bisher in Deutschland entsprechende Untersuchungen fast doppelt so häufig wie in anderen europäischen Ländern durchgeführt.“ Trotz der Vielzahl an diesen Untersuchungen erreiche man im Vergleich keine überdurchschnittlich guten Ergebnisse bei der kardiovaskulären Krankheitslast und Sterblichkeit. Lelgemann weist darauf hin, dass der G-BA bei der CCTA Mindestfallzahlen für die niedergelassenen Ärzte vorgibt.

Der Ausschuss hat zudem die Impfung gegen Dengue-Fieber in die Schutzimpfungsrichtlinie aufgenommen. Nach der Markteinführung von Qdenga hat die STIKO am 30. November 2023 eine Empfehlung für den Lebendimpfstoff ausgesprochen. Diese gilt für Personen ab vier Jahren, die bereits eine labordiagnostisch gesicherte Dengue-Virusinfektion durchgemacht haben: als Reiseimpfung vor Reisen in Dengue-Endemiegebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko oder bei gezielten Tätigkeiten mit Dengue-Viren außerhalb von Endemiegebieten. Eine allgemeine Impfempfehlung für „Dengue-Naive“ existiert nicht.

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