TreffenG7-Gesundheitsminister vereinbaren Pandemiepakt
Berlin (pag) – Die Gesundheitsministerinnen und -minister der G7-Staaten haben einen Pakt zur Bekämpfung von Pandemien beschlossen. Ziel ist, Ausbrüche künftig schneller zu erkennen und effektiver darauf zu reagieren. Dafür sollen weltweit Expertennetzwerke aufgebaut werden.
„Diese Pandemie wird nicht die letzte sein. Wir müssen heute vorsorgen, um morgen nicht wieder überrascht zu werden“, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Mit dem weltweiten Pandemie-Pakt werden Frühwarnsysteme zur effektiven Pandemievorsorge gestärkt. Der WHO „Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence“ in Berlin soll als Knotenpunkt genutzt werden, damit Daten schneller und besser analysiert und genutzt werden können. Darüber hinaus sollen mehr Experten ausgebildet und trainiert werden, die sich in Netzwerken zusammenschließen, um Ausbrüche früh zu erkennen und zu begrenzen. Die WHO soll finanziell gestärkt werden. Die G7 wollen ihre Pflichtbeiträge langfristig um 50 Prozent erhöhen, damit die Organisation besser ihre Führungsrolle ausüben kann.
Außerdem wollen dieG7 die stille Pandemie von Antibiotikaresistenzen mit allen Kräften bekämpfen. Antibiotikaresistenzen fordern jährlich mehr als eine Million Menschenleben weltweit. Sie ziehen enorme wirtschaftliche und soziale Folgen nach sich. Unwirksame oder nicht verfügbare Antibiotikabehandlungen führen zudem oftmals zu einer Sepsis, an deren Folgen weltweit schätzungsweise 11 Millionen Menschen pro Jahr sterben. Die G7 wollen aktivdie Forschung und Entwicklung neuer, dringend benötigter Antibiotika fördern. Außerdem soll der sachgerechte Einsatz von Antibiotika verbessert werden. Hierzu wollen die G7 bis Ende 2023 nationale Ziele festlegen.
Des weiteren verpflichten sich die G7-Staaten, bis spätestens 2050 Gesundheitssysteme klimaneutral zu gestalten.