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15.04.2025

Klinische ForschungGender Data Gap soll verringert werden

Berlin (pag) – Den Gender Data Gap in der Forschung verringern will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Eine Initiative fördert Projekte, welche die Geschlechterlücke eindämmen sollen. Erklärtes Ziel: geschlechtssensibles Gesundheitswissen generieren, vorhandenes systematisieren und Nachwuchswissenschaftler sensibilisieren.

Auch sollen die aus Sicht von Patientinnen und Patienten dringlichsten Forschungsfragen identifiziert werden, die dazu beitragen, die Evidenzlücken in der geschlechtersensiblen Behandlung zu schließen. Hierzu werden insgesamt 43 Projekte in vier Modulen mit einem Gesamtfördervolumen von rund 5,7 Millionen Euro gefördert. Mit der Fördermaßnahme kommt das Ministerium dem Auftrag des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages nach, dem Thema Gender Data Gap in der medizinischen Forschung eine größere Bedeutung zukommen zu lassen. Die ersten Projekte nehmen im April 2025 ihre Arbeit auf.

Viele Erkrankungen äußern sich bei Frauen anders als bei Männern, treten häufiger oder seltener auf − oder verlaufen unterschiedlich schwer, so Claudia Müller, Parlamentarische Staatssekretärin im BMBF. Auch Medikamente könnten je nach Geschlecht unterschiedlich lange beziehungsweise stark wirken. Die Politikerin betont: „Für eine gute Gesundheitsversorgung für alle müssen solche geschlechterbezogenen Aspekte noch stärker in der medizinischen Forschung berücksichtigt werden.“ Bis heute stammten Forschungsdaten aus klinischen Studien überproportional häufig von Männern. Das Schließen dieser Datenlücke – des sogenannten Gender Data Gaps – sei daher für die medizinische Versorgung von enormer Bedeutung.