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14.04.2022

Statistisches Bundesamt Gesundheitsausgaben auf Höchststand

Wiesbaden (pag) – Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge im Corona-Jahr 2020 auf einen neuen Höchststand von 440,6 Milliarden Euro gestiegen. Das sind 5.298 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Damit wachsen die Ausgaben pro Kopf erstmals seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1992 auf einen Wert über 5.000 Euro.

Laut Destatis sind die Gesundheitsausgaben 2020 insgesamt 26,8 Milliarden Euro (6,5 Prozent) höher als 2019. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt 2020 bei 13,1 Prozent und damit 1,2 Prozentpunkte höher als 2019.

Ausgaben im Zusammenhang mit Corona tragen 2020 wesentlich dazu bei, dass die Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 73,4 Prozent oder 13 Milliarden Euro auf 30,7 Milliarden Euro steigen. Der Anteil der öffentlichen Haushalte an den Gesundheitsausgaben beläuft sich damit auf sieben Prozent. Im Jahr 2019 hat der Anteil noch bei 4,3 Prozent gelegen. Allein über den Gesundheitsfonds sind rund 12,2 Milliarden Euro für die Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgegeben worden. Diese Ausgaben hat der Bund größtenteils erstattet.

Mit einem Ausgabenanteil von 54,8 Prozent ist die gesetzliche Krankenversicherung auch 2020 größter Ausgabenträger im Gesundheitswesen. Ihre Ausgaben belaufen sich auf 241,5 Milliarden Euro und liegen somit 3,6 Prozent (8,5 Milliarden Euro) über denen von 2019.

Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck sind 2020 mit 13 Prozent (57,1 Milliarden) der Gesundheitsausgaben zweitgrößter Ausgabenträger. Im Vorjahresvergleich weisen sie einen Ausgabenrückgang um 0,9 Prozent (536 Millionen) auf. Die soziale Pflegeversicherung hat einen Anteil von 10,7 Prozent an den Gesundheitsausgaben. Im Vergleich zu 2019 verzeichnet sie mit einem Plus von zwölf Prozent auf 47,2 Milliarden Euro den stärksten Ausgabenanstieg nach den öffentlichen Haushalten. Die Ausgaben der privaten Krankenversicherung wachsen um 2,2 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro an. Auf sie entfallen acht Prozent der Ausgaben.