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30.11.2021

Pandemie Gesundheitsminister: Apotheken sollen impfen

München (pag) – Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) fordert den Bund auf, Corona-Impfungen in Apotheken und Zahnarztpraxen zu ermöglichen. Außerdem soll die EU-Kommission den Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige bereits vor dem 20. Dezember ausliefern.
 

Der Bund soll die Rechtsgrundlage für COVID-19-Impfungen in Apotheken und Zahnarztpraxen schaffen, darauf einigen sich die Gesundheitsminister in ihrer Videoschalte einstimmig. Dies soll im Rahmen einer befristeten Ausnahmegenehmigung geschehen. „Der Weg aus der Pandemie bleibt: impfen, impfen, impfen“, sagt der GMK-Vorsitzende und bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

Die Minister sind überzeugt, dass Apotheker und Zahnärzte niedrigschwellig viele Menschen impfen können. Die Modellprojekte für Grippeschutzimpfungen in Apotheken hätten „gute Erfolge erzielt“, so Holetschek weiter. Voraussetzung sei, dass ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. „Es darf nicht zu einem Verteilungskampf zwischen Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken kommen.“

Kürzlich hat die europäische Arzneimittelagentur den Corona-Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zugelassen. Dass die Vakzine allerdings erst kurz vor Weihnachten zur Verfügung stehen soll, ist laut Holetschek „kaum zu vermitteln“. Die GMK fordert, die Auslieferung des Kinderimpfstoffs vorzuziehen und möglichst rasch in die Wege zu leiten. Zudem solle die Ständige Impfkommission „sehr zeitnah“ eine Empfehlung für Kinderimpfungen auszusprechen. Holetschek ist überzeugt, dass eine rasche Empfehlung „das Vertrauen der Menschen in den Kinderimpfstoff weiter stärken kann“. Derzeit richten die Länder Angebote für Kinderimpfungen wie etwa besondere Impfstraßen für Familien in den Impfzentren ein.

Die GMK will überdies nicht dringend medizinisch notwendige Eingriffe „im größtmöglichen Umfang“ in Krankenhäusern, die an der COVID-Versorgung mitwirken, aussetzen. Dadurch erhoffen sich die Minister zusätzliche Intensivkapazitäten. Der Bund soll Ausgleichszahlungen und Freihaltepauschalen auf den Weg bringen.

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